2H0
von Blättern abgelegten Eiern, sie leben frei im Schlamm des Wassers; die phry- ganiden dagegen legen ihre Eier nicht ins Wasser, sondern klumpenweise, von einer gallertigen Schutzhülle umgeben, an Steine und Pflanzen. Die ihnen entschlüpfenden Larven wandern ins Wasser und bauen hier aus Fremdkörpern eine röhrenförmige hülle oder „Aöcher", in dem sie leben. Diese Teilchen, seien es pflanzen- stückchen, Sternchen, Schneckengehäuse und dgl., werden von jeder Art in ganz charakteristischer Weise einheitlich nach Form und Größe ausgewählt und mit dem Sekret eines an der Unterlippe ausmündenden Spinnorgans zusammengefügt. Den Kopf und die kräftigen Beine können sie hervorstrecken, der weichhäutige Hinterleib wird von dem Gehäuse geschützt; viele schleppen es mit sich, andere befestigen es an einer Unterlage. Die Aöcherfliegenlarven, von den Fischern, welche sie zum Aöder an der Angel benutzen, „Sprock" genannt, atmen mit frei an dem Hinterleib sitzender! Aiemenfäden. Der Aöcher dient auch als Puppenhülle, doch verläßt die Puppe dieselbe, um sich vor der Verwandlung in das vollkommene Insekt aus dem Wasser an die Luft zu begeben.
Vielfach werden die Netzflügler vom Laien mit den Geradflüglern (Ortbop- teru) verwechselt, von welchen sie sich durch wesentliche anatomische Merkmale unterscheiden, nicht zuletzt durch die Art der Metamorphose, welche bei den Geradflüglern eine unvollkommeneist. AlsBewohner desWassers und seiner Umgebung kommenunter diesen vor allen Dingen die Wasserjungfern oder Libellen in Betracht. Diegroßenkräftigen Arten aus den Gattungen Ickbollnlu. und s^eseduu durcheilen in kräftigem Flug die Luft, ihre Beute erhaschend, die zarteren, oft blauen und grauen Arten der Gattung Lulopterix fliegen taumelnd über den Wasserpflanzen des Users. Die Libellenlarven bewohnen als gefährliche Räuber das stehende Wasser. Allerlei kleines Getier, dem sie langsam am Boden kriechend oder durch das Wasser rasch dahinschwimmend nachstellen, wird durch eine unvermutet weit vorgestreckte Greifzange gefaßt und zum Munde geführt. Dieser Fangapparat wird von der eigenartig entwickelten Unterlippe gebildet. Der Aarpfenjungbrut können die Libellenlarven sehr verderblich werden, weshalb der Teichwirt durch Trockenlegen seiner Teiche vom herbst bis zum Frühjahr die überwinternden Larven tötet.
Am Uferrand vieler Gewässer hat man Gelegenheit, die Larven der Eintagsfliegen oft in großen Mengen zu finden, wie Otoö älpters. und Lchbemeru vuIZuta. Die Eiablage der letzteren vollzieht sich in folgender Weise: Bald nach der im Fluge vollzogenen Begattung quillt aus der weiblichen Geschlechtsösfnung eine Anzahl kleiner weißlicher Eier hervor. Sie bleiben hängen und werden in der Weise abgestreift, daß das Weibchen über der Wasseroberfläche hinfliegt und mit erhobenen Schwanzborsten seinen Hinterleib in das Wasser taucht, wobei die hier hängenden Eier sofort abfallen und zu Boden sinken. Sind nach ein paar weiteren Flügelschlägen neue Eier hervorgequollen, so wiederholt sich der eben beschriebene Vorgang, das Weibchen senkt sich wieder und läßt einige Eier fallen. Auf diese Weise werden, indem das Weibchen von Strecke zu Strecke fliegt, die Eier von dem Hinterleib nach und nach abgespült.
Schließlich sei bemerkt, daß aus der Gruppe der Springschwänze, ?oäuru
j