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jene s nun lange schwarzblaue Art, irn Frühling auf stehenden Gewässern zu beobachten ist.
Die Spinnentiere sind in der Tierwelt des Wassers und seiner User in Brandenburg sowohl durch zahlreiche Arten vertreten, als auch durch Individuenreich- tum ausgezeichnet.
Die Wasserspinne selbst (^rMwonatu aquutiea) wird seltener beobachtet. Lebt sie doch i m Wasser, wo sie sich aus feinen Gespinstfäden ein glockenartiges Gewölbe baut, das durch starke Fäden an Wasserpflanzen aufgehängt ist! Diese Glocke füllt die Spinne mit Luft, welche sie in Form von an dem Hinterleib haftenden Blasen von der Wasseroberfläche holt, Ihrer Beute geht sie auch im Wasser nach, indem sie dort Asseln und Insektenlarven aussaugt.
Nicht zu verwechseln mit der Wasserspinne sind zahlreiche meist rote Arten von Wassermilben (Hväruebuu, .Vtax u. a. m.), welche meist am Boden oder zwischen den Pflanzen ruhiger Gewässer umherschwimmen. Dieselben durchlaufen eine komplizierte Metamorphose, welche bei manchen Arten mit zeitweisem Parasitismus in den Kiemen von Muscheln verbunden ist.
Die Krebstiere der märkischen Gewässer sind vor allen durch den Flußkrebs h^stuous kluviutllls) vertreten, welchen der Laie einzig kennt und schlechtweg als Krebs bezeichnet. In zahlreichen, wohl in den meisten Gewässern der Provinz ist er heimisch gewesen, bis das massenhafte epidemisch auftretende Sterben, welches gegen Ausgang des siebenten Jahrzehntes des verflossenen Jahrhunderts in den Gewässern Frankreichs eintrat und 1878—80 Süddeutschland, Sachsen und Mecklenburg heimsuchte, in letztgenanntem Jahre auch das Odergebiet durchzog und die zur Elbe entwässernden Bachläufe und Seen nicht verschonte. Damals siel der Seuche der weitberühmte Oderkrebs zum Opfer. Der Grund vieler Seen, in welchen bis dahin große Krebse mit kräftigem Schwanz und starken Scheren gefangen wurden, war binnen kurzer Zeit an den flachen Ufern mit toten Krebsen dicht bedeckt, und der bis dahin so reichen Ertrag abwerfende Fang hörte auf. Gesunde, neu eingesetzte Krebse wurden binnen kurzem von der Seuche befallen und starben, erst im Iabre IH00 galt die.Pest für erloschen, weil tote Krebse nicht mehr gefunden wurden. Merkwürdigerweife sind nicht alle Krebse gestorben, denn nach und nach mehrt sich seitdem ihre Zahl; auffallend ist es auch, daß einzelne Gewässer verschont blieben, so mehrere Seen bei prenzlau, jene der Komturei Lietzen zwischen Berlin und Frankfurt u. a. m. Hier und da flackerte die Seuche nochmals auf, so im Mittelsee, Langen See und Gamensee zwischen Eberswalde und Strausberg. Inzwischen ist die Wiederbevölkerung märkischer Seen mit Krebsen durch Aussetzen mindermaßiger Kruster energisch gefördert worden.
Außer dem Flußkrebs kommen genießbare Krebse nicht im Süßwasser vor. Dagegen wird dasselbe von zahlreichen Arten bevölkert, welche neben wissenschaftlichem Interesse auch wirtschaftliche Bedeutung besitzen, da sie vielen Fischen- sei es in deren Jugend, sei es zeitlebens zur Nahrung dienen. Die Asseln, unter welchen
Fig. ly. Springschwanz, poäurs squaliea.
Stark vergrößert.