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sie an ihren Verstecken aufzusuchen, zumal im Wasser. Es ist nicht möglich, im Rahmen dieser kurzen Schilderung alle zu nennen, nur einige seien herausgegriffen.
Man kann zunächst die Schlammbewohner von den übrigen trennen; unter diesen ist eine Art stkudikex rivutoi-um), die so massenhaft sich in schmutzigen Gräben, welche Abwässer aus der Hauswirtschaft oder gewissen Fabriken ausnehmen, findet, daß sie dem nicht unachtsam Vorübergehenden auffallen müssen. Sie sind etwa 3 bis 4 ein lang, s mm dick oder etwas stärker ,und leuchtend rot von Farbe, und heben sich deshalb von der meist dunkeln Farbe des Schlammes scharf ab. Aus diesem — jedesTier bewohnt eine enge aus Schlamm gebaute Röhre — strecken sie etwa ein Drittel ihres Körpers hervor, den sie in beständig schwingender Bewegung halten. Eine Erschütterung des Wassers, etwa durch ein hineingeworfenes Steinchen oder den Schlag, mit dem Stock, veranlaßt sie, sich meist blitzschnell in ihre Röhre zurückzuziehen, aus welcher sie sich erst nach geraumer Zeit wieder hervorwagen. Zieht man die Tiere aus ihrer Röhre heraus und wirft sie ins Wasser, dann rollen sie sich spiralig zusammen. Kommen Enten auf das Wasser, dann sind sie natürlich bald deren Beute geworden.
Auch aus der nahverwandten Gruppe der Xniclou finden sich wenige Arten in der Wart.
Unter den Fadenwürmern, deren bereits mehrfach gedacht wurde, gibt es auch Wasserbewohner. Au den häufigsten Arten gehört Vorhin Imns stnAimlm, welcher 6—7 mm als Weibchen, aber nur 4—5 mm als Wännchen an Länge mißt. Er findet sich im Schlamm, namentlich um die Wurzeln-von Wasserpflanzen
Unter Steinen wie an Wasserpflanzen findet man die den Strudelwürmern zugehörenden jAanarien; sie besitzen einen länglich-ovalen oder gestreckten Körper, der am Vorderende Augen, in der Mitte der Bauchseite den Mund trägt.
Andere häufige Strudelwürmer sind Dol.vcklm ni^ru, Dlnimrm torvn, DIu- uurin luKubris, seltener sind vonärocoelum Inotsum und v. punetnlum; letzteres wurde bei 20 m Tiefe im Schlamm des Werbellinsees erbeutet; auch im Kriensee bei Rüdersdorf hat man diesen Wurm gefunden.
Mit Wasserpflanzen zugleich werden häufig Würmer aus dem Wasser gezogen, welche an jenen sich festgesaugt Haben oder sich zwischen ihnen Herumtreiben. Zu ersteren gehört eine dem bekannten Blutegel verwandte Art, Rcpbelis vulgaris, welche 5 cm lang wird. Zn Bächen und Flüssen, sowie in Teichen und Seen findet man diesen Egel sich mit der Kopfsaugscheihe an einer Wasserpflanze festhaltend und mit dem Hinterende des Körpers im Wasser schlagend. Er ernährt sich von kleinen Wassertierchen. Wenn er beunruhigt wird, zieht er seinen Körper zusammen, ebenso wie die zu den sogenannten Rllsselegeln gehörige Olspsiiw bioeulntu. Mit Hilfe ihrer Saugscheiben sich festhaltend, bewegt sich dieser Wurm ähnlich wie eine Spannerraupe. Als Beute werden besonders Schnecken überfallen und ausgesaugt. Eine andere Art, Olspsius tessolatn, welche am Rücken graugrün gefärbt ist, mit mehreren Längsreihen von braunroten und helleren Flecken und dadurch die charakteristische Zeichnung der ganzen Gruppe aufweist, zeichnet sich durch besondere Lebhaftigkeit aus (Tegeler See). Sie nährt sich vom Blut von Fröschen und Fischen.