Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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ist, so kann man doch vielfach auch vom Rotwild geschälte Kiefern in Dickungen finden. Während geschälte Fichten außerordentlich leiden, heilt der Kiefer den kleineren Schaden bald aus.

Der Fuchs (Oanls vulpos) ist ein regelmäßiger Bewohner unserer Wälder. Trotz seiner Räubereien muß man ihn als wesentliches Glied in der Reihe der eine Lebensgemeinschaft bildenden Tiere ansehen, da er mit den auf Treibjagden ange­schossenen kranken Hasen, mit allen der Strenge des Winters erliegenden Tieren rasch aufräumt und auf diese Weise gewissermaßen im Dienste der natürlichen Sanitäts­polizei steht. In Näusejahren schont ihn auch der Forstmann, wenn er es über sich vermag, seine Iagdpassion den Interessen des Reviers nachzustellen. Seltener ist der

Dachs (Kolo« taxnch. Die älteren deut­schen Schriftsteller unterscheiden den hunde- von dem Schweinedachs. Tonrad Gesner berichtet in seinem Tierbuch s55l., der Hundedachs habegespaltene Dapen wie ein Hund", der Schweinedachsgespaltene Klawen wie eine Sauw". Albertus Wagnus wußte schon, daß am Biaul und Rüssel sich Unterschiede fänden, und be­richtete,ersterer fresse, was andere Hunde fressen, letzterer aber lebe von Wurzeln und was anders die Sau fresse". Von einem früheren Revierverwalter der Gberförsterei Tolpin wurde ich gefragt, ob ich den Unter­schied zwischen Hunde- und Schweinedachs kenne. Als ich verneinte, versicherte er mir, er habe beideArten" in seinem Lig. 2 ,. Rechter vorderlauf des Schwarzwildes. Revier beim Dachsgraben erlegt. Ich fand V- der naiürlichen Große. WI den im Zimmer liegenden Dachs­

es ist. ein rechter Lauf, weil die Zehen rechts schwarten tatsächlich große Unterschiede in (nn Bilde links)nt ihren Spitzen die anderen ! ' I

überragen. der Zeichnung des Kopfes. Dte genaue

Prüfung ergab, daß der schlaue Kürschner, welchem der zertrümmerte blutige Kopf der erschlagenen Dachse viel Arbeit beim präparieren der Schwarte gemacht hätte, es vorgezogen hatte, den Kopf abzu­schneiden und durch den ähnlichen, für ihn wertlosen Waschbärkopf zu ersetzen. Bei geschossenen'chsen hatte er dies nicht nötig. Wir müssen uns daher immer noch mit einer Dachsart in der Provinz begnügen, gibt es doch überhaupt nur eine lebende Art dieser Gattung.

Das Wildschwein oder Schwarzwild (8ns scvoka) ist in der Alark lange nicht mehr so häufig wie früher. Seit nach dem Wildschadengesetz von sZsts Schwarz­wild nur in solchen Einfriedigungen gehegt werden darf, aus denen es nicht ausbrechen kann, ist der Iagdberechtigte, aus dessen Gehege es austritt, haftbar für den durch das ausgebrochene Schwarzwild verursachten Schaden. Da der Abschuß der Sauen