— 35s —
den Forstbeamten zur Pflicht gemacht ist, und außer dem Iagdberechtigten jeder Grundbesitzer oder Nutzungsberechtigte innerhalb seiner Grundstücke die Sauen aus jede erlaubte Art fangen, töten und behalten kann, nimmt die Zahl derselben sebr ab. In größeren Privatwaldungen sind sie noä> zahlreicher, so bei Lanke (Bernau), Hardenberg (Kreis Lebus) und anderwärts. Das Schwarzwild tut auf den Feldern großen Schaden, im Walde ist es ebenfalls sehr schädlich durch Vernichten der Eichen- und Buchenmast, aber zugleich auch sehr nützlich, da es die im Boden ruhenden Schädlinge vernichtet und durch Aufwühlen des Bodens in Awstjahren für manche Eichel oder Büchel ein Keimbett schafft. Vor großem Schaden durch Insekten wäre der märkische Wald verschont geblieben, hätte man nicht vor etwa 20—30 Jahren mit Aufwendung hoher Kosten die auf Berechtigung beruhende Waldweide abgelöst und dadurch die Hausschweine, die früher eine so nützliche Tätigkeit im Walde entwickelten, aus diesem verbannt.
Ein ähnlicher Vernichtungskrieg wird gegen das Kaninchen (üepus ounicnlus) geführt, da es auch nicht unter dem Schutze des Gesetzes steht. In dem sandigen Boden, zumal an Hängen, wie Eisenbahndämmen, aber auch im Walde, aus Truppenübungsplätzen findet es Gelegenheit zur Anlage seiner Baue. Der von ihm angerichtete Schaden durch Verbeißen von fast allen forstlichen Kulturpflanzen, durch Schälen von Obstbäumen und Akazien ist sehr bedeutend. Durch Frettieren, Abschuß und Vergiften mit Schwefelkohlenstoff wird ihm eifrig nachgestellt. Es darf nicht verschwiegen werden, daß sein Fleisch schmackhaft ist und Jas Kaninchen im Winter mit etwa l Wtk. bezahlt wird. Sein Balg ist sehr wertvoll. Abgesehen davon, daß die weichen Haare sich zu Filz verarbeiten lassen, ist der Pelz vorzüglick» geeignet zur Imitiation qnderer kostbarer pelze, so daß im Pelzwarenhandel dieser Nager stets eine große Rolle spielen wird. Der Balg des Hasen (Dopn« tämläus) dagegen wird nur zu Filz verarbeitet.
Neben dem Edelmarder ist auch der Iltis (I'utorins tootickns) ein häufigerer Bewohner unseres Waldes. An feuchten Stellen, etwa abgelassenen Waldteichen und Gräben, findet man im Winter merkwürdige Überreste seiner Arbeit.
Als Nketeorgallerte wurden vor etwa hundert Jahren noch eigentümliche Gallertklumpen bezeichnet, welche im ersten Frühjahr an den bezeichneten Stellen gefunden werden. An den Karpfenteichen bei Eberswalde treten sie regelmäßig auf; an den Forellenteichen in Hohenfinow fand ich sie ebenfalls. Ls sind diese Klumpen die vom Iltis verschmähten Eiweißdrüsen der verzehrten Frösche und Kröten, die er in ihren Verstecken zu finden wußte. Außer diesen Drüsen läßt er auch die Haut der Kröten, nicht jene der Frösche, liegen. Die Drüsen quellen, wenn sie naß werden, sehr stark auf, ebenso wie ihr Sekret, wenn es beim Laichen ausgestoßen wird.
Unter den jagdbaren Tieren Brandenburgs dürfen wir auch den Auerhahn stpotruo uroALllus) nennen, wenn er auch nur in einzelnen, hauptsächlich an der schlesischen Grenzen gelegenen Revieren der Lausitz vorkommt. Von s823— l 833 wurden wiederholt dort Hähne geschossen.