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braun gezeichneten Gelbweiß bis zu dem ganz einfarbigen grauschwarz der var. coucolor der Sammler finden kann. Die schwefelgelbe Raupe trägt in der vorderen Körperhälfte auf jedem Segment einen Büschel gelber haare, die wie die Borsten einer Bürste gleich lang sind. Rollt sie sich zusammen, so zeigt sie die bis dahin versteckte tief samtschwarze haut zwischen diesen Haarbürsten. Am Hinterende des Körpers trägt sie einen pinselartigen roten Schwanzbüschel. Die Raupe variiert ebenfalls, und zwar von der eben beschriebenen normalen gelben zu einer tief dunkel sepiabraun gezeichneten Form.
Unter den Laubholzbewohnern wären noch die im Holze lebenden Raupen der Glasschwärmer erwähnenswert, welche ähnlich, wie das bereits besprochene Blausieb und der Weidenbohrer, in zweijährigem Raupenstadium Laubhölzer bewohnen.
In Erlenbeständen trat 1 st02 der Erlenglasschwär- mer (86813. 8pbeeikorml8) in Tegel stark auf. Auf 6 ba wurden 200 000 Raupen in ihren Gängen innerhalb des Holzes zerdrückt.
Unter den Schwärmern ist der Kiefernschwärmer (KpbLnx pinustri) ein bekannter Bewohner unseres Nadelwaldes. Selten nur findet man seine einzeln lebende buntgrün und violettgrau gezeichnete, durch einen Schwanz- stächet gezierte Raupe, bequemer sucht man seine über
Natürliche Größe. Winter unter dem Moose liegende 4 cm lange braune
Puppe, welche an einer den langen Säugrüssel des Falters deckenden Rüsselscheide leicht kenntlich ist. Der schmalflügelige braungraue Schwärmer kommt in warmen Sommerabenden an starkriechende Blumen.
Selten nur zeigt sich in der Provinz der Kiefernprozessionsspinner (6nctbo- cumpÄ pinivoi'ch, welcher an der Vstseeküste in den letzten Jahren so gefährlich geworden ist.
Wohl der bedeutendste Feind der Kiefer ist der Kiefernspinner (Oastropuclm pini). Der größte Kiefernspinnerfraß, über den wir genaue Nachrichten zusammengestellt besitzen, ist derjenige, welcher von f862—1872 wütete und als Mittelpunkt die Provinz Brandenburg hatte und sich in deren Umkreise auf dieRegierungsbezirkeStettin,Marienwerder, Posen, Bromberg, Magdeburg, Merseburg und bisGberschlesien erstrekte, d. h. auf eine Gesamtfläche von 234h Tuadratmeilen, in welchen etwa 31,3 (Iuadratmeilen über 25 Jahre alte Kiefernbestände bedroht waren. Es wurden im eigentlichen Fraßgebiete — mit Ausschluß von Dberschlesien — 41, 601 tm beschädigt, davon 10 244 Im kahlgefressen und rund 2 Millionen Festmeter Rauvenholz eingeschlagen. Der Schaden, welcher durch Verlust beim holzverkauf und durch die Abwehrkosten entstand, belief sich auf 2,366 000 Mk. Inzwischen hat der Kiefernspinner zum öfteren in märkischen Revieren gefressen, wie 1888—18stO. Seit 1HOO hat er sich neuerdings stärker vermehrt, so daß im Jahre fst06 in zahlreichen Revieren „geleimt" worden ist. Noch nie ist die Kiefernspinnerraupe so stark von Parasiten heim-