Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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dort starben, oder solchen, welche jenseits der (Ostsee in Skandinavien oder Finnland lebten, zu einer Zeit, da jene Lande ein warmes Neer bedeckte. Von hier wurden ihre versteinerten Reste durch die elementare Gewalt der Gletscher nach Süden weiter­geschleppt und beim Aurückweichen des Eises unter den Gesteinen, welche wir als nordischen Geschiebewall bezeichnen, sowie an anderen (Orten abgesetzt.

In diesen Geschieben findet man Reste von Seetieren, Korallen, Muscheln und Schnecken, Tintenfischen, Kerbstieren, Fischen u. a. m. In Torfstichen dagegen werden in den Lehm eingebettete Reste solcher Tiere ausgegraben, welche an der Fundstelle lebten oder nur durch einen verhältnismäßig kurzen Transport, etwa durch Ver- schwemmung oder Abrutsch, verschoben wurden; bei ihnen handelt es sich daher um Landtiere oder um Süßwasserbewohner, vorzugsweise Mollusken.

Der Geologe betrachtet diese tierischen Reste, indem er sie in Beziehung setzt zu den sie führenden Gesteinen, welche er nach den Fossilien, besonders nach den cha­rakteristischen Leitfossilien, mit jenen aus anderen Gegenden identifiziert und deren Entstehung zeitlich zu gruppieren sucht.

Wir dagegen folgen dem zoologischen System und stellen fest, daß aus dem Stamm der Hohltiere (Ooslsnterntn) sowohl Schwämme und hydroidpolypen wie auch Korallen auftreten, nämlich ^uloeoplnm nnrnutiuin und zugleich mit vnriabile und äiaäoiuu (Schwedt) oder mit ^stylospouKiu pruoinvrsn (Berlin), beide der Silurformation angehörend, ebenso wie Zkonoornptus colonus (Ebers­walde) und M prioctov (Liepe), letzterer im Verein mit Retäoliktzs Akinitrinnus, während die Korallen Oynkopllylluw urtienlntmn bei hohensaathen und Llovti- culipora petropolitnnn bei Bralitz gefunden wurden.

Versteinerte Seeigel und Seelilien (KelliuoclerinntLi.) aus dem Silur sind selten, so snlentus (Berlin) und Vuoriuurus punctulus (Niederfinow).

Weit reicher ist die fossile Fauna an Armfüßern (Lruebiopoden), jenen fest­sitzenden, zweischaligen Tieren, welche in 2600 Arten bekannt sind, von denen nur ssO Arten jetzt leben. Fossil wird in der Uckermark Orauig. ImMeutn und bei Eberswalde die Gattung Qwcnnn gefunden, die beide schon in der Silur­formation lebten und heute noch in acht Arten an der Nordwestküste Afrikas Vor­kommen, während aus der Familie der Produktion (Ollvnoies striutellu, die in der Uckermark gefunden wurde) und (Orthiden sich keine Art bis in unsere Zeiten er­halten hat. Ortbis puren, lOeptusuu serieas und kruvsvsrsulis sind bei Ebecs- walde, verwandte Arten bei Hegermühle gefunden worden. Au? der ebenfalls bis in die Gegenwart reichenden (Ordnung der Derebrutvlns ist Kbyuedonella vnriuns bei Tempelhof, Potsdam, Eberswalde, R. nnouln in der Uckermark nachgewiesen, ebenso Vsntamorns doroulis bei Rixdorf, Grunewald, Rüdersdorf und Sorau; lorebrutuln kullnx selten bei Berlin, T'. curuen bei Rixdorf.

Die Weichtiere (Älollnscu) sind sehr zahlreich unter den märkischen Fossilien vertreten. Von Muscheln (I^m6llibrg.netiin.tu) sind zu nennen: Voäa t«x- kurata und DIonromyu koreübummori sowie Ickina. urutieo^tutu von Kremmen, ll'riFvniu oluvellntn, Drotoonrclium eonieum, keoteu kibrosus, ^.vieuln eebi-