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mit der Einführung des Schwibbogens schon befestigt und damit einen Schritt zur Ausbildung des Aüchenraumes gemacht. Auch der Speckwiem, jener schlittenartige Gerüstbau über dom Herde (Abb. 70 ), der zum Aushängen der Räucherwaren diente, ist noch anzutreffen; er ist zum Teil bereits überflüssig geworden, seit man den offenen Herd durch den Schwibbogen ersetzte und das Räuchern in bestimmten vorgerichteten Gebäuden, den „Rökerhüsern", betrieb. Es sind dies nicht unmittelbar für diesen Zweck errichtete Gebäude, sondern Aleinbesitzerwohnungen, die unter bestimmten Umständen bei den alten Gewohnheiten blieben und die Räucherei als Nebenerwerb betrieben. Nicht das einzige, aber interessanteste ist das vielfach bereits abgebildete Rauchhaus bei Lenzen a. E. (Abb. 27 ).
Abb. 27 . Altes Rauchhaus iu Moor.
Welches wird das Schicksal des stolzen Sachsenhauses in der Mark sein? Nach den Beobachtungen weicht es mehr und mehr zurück. Wenn es nicht gänzlich abgebrochen wird, fristet es als Schuppen oder Scheune noch ein kurzes Leben. Das Beieinanderwohnen von Tier und Mensch sucht die Gesundheitspflege, das Strohdach die Brandversicherung zu verhindern; Herd und Schwibbogen verdrängt die moderne Aochmaschine. Wirkliche Zukunft hat das Haus eigentlich nur in der Lenzener Wische, wo nicht nur ganze Dörfer aus ihm bestehen, sondern auch Neubauten die alte Überlieferung mit Berücksichtigung neuerer Bedürfnisse wieder weiter zu führen suchen. Es berechtigt zu der Hoffnung, daß das Altsachsenhaus in diesem Gebiete der Provinz wenigstens noch ein dauerndes Denkmal bleibe von dem sächsischen Bestandteil der märkischen Bevölkerung. Heute würde man von der Bedeutung dieses Auwandererstromes keine rechte Vorstellung haben, wenn sich nicht mehr und mehr zeigte, daß auch ein anderer weit verbreiteter Haustypus der Provinz nur eine Abwandlung des Altsachsenhauses ist. Es ist dies das Dielen-