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den roten Aiegelfachen, dem mächtigen Strohdach und seinem altertümlichen jDserde- schmuck des Giebels über dem „Ulenloch" (Abb. 25) ist der märkische Vertreter des Altsachsenhauses, das über das nordöstliche Hannover und das westliche Mecklenburg mit dem großen heimatgebiet unmittelbar zusammenhängt.
Die erste und durchgreifende Veränderung ging mit dem Herde vor und wohl erst im (8. Jahrhundert. Ein niedriger steingemauerter Herd war noch vor einem Menschenalter in einem Hause des Dorfes Mödlich vorhanden; er mußte wie viele andere weichen, als die Dorfstraße nach der anderen, dem Deiche zu gewandten Seite der Häuser verlegt
wurde. Dadurch wurde die alte Stube in einen Durchgang umgewandelt und die erstere an das entgegengesetzte Ende des Hauses verlegt. In gleicher weise sind viele Häuser der Lenzener wische gewissermaßen umgekehrt worden. An anderen Stellen ist der Herdraum, dessen alte Bezeichnung „M"h übrigens in der Mark nicht nachgewiesen ist, mit der Einführung des Schwibbogens zu einem Aüchenraum geworden, der bisweilen (Abb. 26) eine Seite noch zu einem Zimmer abgegeben hat. In dem Dorfe Seedorf ist ^ an dieser Stelle ein alkovenartiger Vorschlag, der „Butz"") ein
gebaut, der als Schlafraum dient.
Das Bestreben, die Stuben auf Kosten der Ställe zu erweitern, hat auch die Diele vielfach in der weise umgestaltet, daß die einst offenen Wände, über die die Rinder in die Diele schauten, nach dieser hin geschlossen wurden, daß selbst die wände vorgerückt wurden und nur noch einen schmalen Gang frei ließen. Dadurch ist die spätere Entwicklung zu dem Dielenhausin ihren Grundzügen vorgezeichnet. Nur der Vserdestall behauptet noch zähe die alte Dachgemeinschaft, teilweise sogar in der alten Arsprungsform, in der das Walmdach tief heruntergezogen und durch wände zu zwei besonderen Vorräumen vervollständigt wurden. Dadurch hat auch der Eingang einen offenen Vorplatz, den „Vorschuer", erhalten, der auf dem gesamten Gebiete des altsächsischen Hauses nicht fremd ist. Als letzte Entwicklung tritt schließlich der hferdestall als ein selbständiges, mit eigenem Dache versehenes Vorhaus auf, das durch eine Türe vom haupthause aus zu betreten ist.
Das Korn wird noch auf dem offenen Gebälk der Diele (Abb. 22) untergebracht, wenn nicht, was allerdings sehr häufig ist, eine besondere Scheune errichtet ist. Allerdings ist man auch bestrebt, die lose auf dem Gebälk liegenden Bretter in einen festen Bodenbelag umzuwandeln, da das heraufreichen und Aufstapeln der Garben auf den schwankenden Boden oft Unglücksfälle herbeigeführt hat. Das Flet hat diese Bretterdeckung
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Abb. 26. Warnow.
ft Das Wort hat in den germanischen Sprachen und Dialekten die Bedeutung von flach (im Altnordischen flatr — platt) und ist in der lebenden Sprache als Flöh — Lagerstatt von Erzen und Mineralien erhalten. S.M. Heyne: Das deutsche Wohnungswesen. Leipzig l8A9, S. SZ.
ft Es kehrt das Wort in gleicher Bedeutung in Braunschweig, dem hannoverschen wendlande und Friesland wieder. Die litauische Sprache, die viel germanisches Sprachgut von altertümlichem Gepräge ausgenommen hat, bezeichnet mit Bottas, Buttas, Butz den Herdraum, im weiteren Sinne das Gebäude; das Altnordische kennt Bud als Wohnung, das Althochdeutsche Budeo als Gebäude. Unser vulgäres Bude, das französische doutiqus, italienisch dottexs u. a. leiten auf denselben Sprachstamm zurück.