— qch —
auch das naheliegeitde Bestreben, dem benachbarten großen Stall einige Kammern ab- zugewinnen wie in Dallgow.
Nicht immer geht die Entwicklung dahin, den Herdraum durch eine Mauer von dem Flur abzuschließen, wie es in Dallgow und fast durchgehends an den älteren Häusern in Broichsdorf bei Freienwalde (Abb. 3H) h zu beobachten ist, sondern sie sucht auch die Rüche von dem durchgehenden Flur in einen Leitenraum abzudrängen. 5o ist es in den Bauerndörfern des Ost- und westhavellandes der Fall, die darin jedoch von der allgemeinen Entwicklung abweichen, In den weitaus meisten Bauerndörfern ist der ehemals einheitliche Niittelherdraum in der Längsrichtung in Flur und Küche, in einzelnen Kegenden selbst noch durch eine zweite Mauer in Vorflur, Küche und Hinterflur geteilt. Dies ist besonders in der Uckermark der Fall (Abb. 40), wo aber Stall und Tenne nur selten unter demselben Dache mit der Wohnung bestehen bleiben. Es liegt ja auch aus der Hand, daß diese Vereinigung sich nur in kleineren Verhältnissen erhalten konnte. So zeigt das Dorf Schönwalde, Kr. Sorau, das neben zwanzig Bauernhöfen eine größere Anzahl von Häuslern hat, bei diesen neben Stube, Kammer und allenfalls Altenstübchen, den Flur mit abgetrennter Küche, Rindviehstall und Scheune unter demselben Dach,
Abb. HO. öaus in Aerkow.
/K-rLs-
Abb. lZaus in Rietzer Lucht.
Abb. H2. Lischerhaus in Zolchow.
während di? unter den früheren wirtschaftlichen Verhältnissen zurückgebliebenen Bauernhäuser dieselbe Einteilung mit Einschiebung von Häckselkammer und hsterdestall besitzen.
Häuser, in denen der Herdraum an die Giebelseite gerückt ist, sind in Brandenburg selten. In Rietzer Lucht bei Treuenbrietzen ist dies der Fall; jedoch dürste das Haus einen alten Typus nicht repräsentieren (Abb. 44). Eine sehr alte Anlage kann man aus dem sogenannten Fischerhaus bei Zolchow, unweit Werder a. h., herausschälen (Abb. 42), wenn man die rechten Giebelkammern als spätere Anbauten unberücksichtigt läßt. Es ergeben sich dann rechts zwei Stuben, von denen die größere den alten, von der Küche aus heizbaren Ofen einschließt. Links sind der ehemalige, heute zu einer Stube eingerichtete Stall und in der Mitte der Flur, in dem sich der massiv gebaut? Schlot als die alte herdstelle erhalten hat. Er steht mitten in dem Flur, diesen in einen vorderen und Hinteren Teil trennend. Die nochmalige Teilung des letzteren kann die Einheitlichkeit der früheren Anlage ebensowenig verwischen, wie die Schließung des Durchganges neben dem Herdraum. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Bau ist ein Vertreter des oberdeutschen Typus trotz der vielen Umänderungen.
Eine Entwicklung, die den einfachen und klaren Grundriß völlig verwischt, ist bei
Hier ist, wohl als Zeichen einer weiteren Lntwicklungsstnfe — das vors ist Z77S als Hutsdors angelegt an die Stelle des Stalles eine Tenne getreten; doch ist die Derniutung nicht abzuweisen, in der neben ihr liegenden Stube und Rammer den alten Stall zu sehe».