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nichtsdestoweniger aus Gründen der Zweckmäßigkeit zu einer ähnlichen eingebauten Rüche und zu beiderseitig dem durchgehenden Flur angegliederten Wohnräumen gelangt wie das erwähnte Haus s2lbb. 65 und 66)/) hn der Reget kommt man bei dieser An- tage mit vier bis sechs Fenstern aus, die den zweigeschossigen Häusern oft ein stattliches Aussehen geben. Erst der von den preußischen Völligen, besonders von Friedrich dem Großen bevorzugte s/alaüstit ging darüber hinaus, ohne die fränkisch angehauchten Grundrisse wesentlich zu ändern.
Das mittelalterliche Giebelhaus fand im Südosten, der lange Zeit zu Schlesien gehörte, eine von bier aus beeinflußte Sonderheit in den den Markthäusern vorgelegten Lauben lAbb. 67 u. 68). Sie bildeten einen völligen Umgang um den Markt, während sie
Abb. 68. Taubenhäuser iu 5chwielmr.
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für jedes einzelne Haus eine Art von Vorhof waren, in dem die gewerblichen Arbeiten der Bewohner erledigt wurden. Eine Diele, wie beim sächsisch beeinflußten Hause, war an diesen Giebelhäusern nicht vorhanden. In der westlichen Mark gibt es beute zwar keine städtischen Laubenhäuser, doch sind sie wohl früher auch verbreitet gewesen. 1284 erteilen die Markgrafen Mtto und Aonrad ihren „treuen Bürgern in Ratenaw" die Erlaubnis, die ihnen gehörigen hausstellen mit Vorlauben vor den Häusern zu bebauen?)
Aus deni Anfänge des >8. Jahrhunderts stammt eine andere Art von Häusern, die gewisserinaßen Vorläufer von Rasernen waren. Es sind dies die sogenannten Reiterhäuser für Aavallerie, die im Untergeschoß die Ställe, im oberen Wohnungen für die Reiter enthielten. Solche gibt es noch in Belitz und Wusterhausen, während sie in Gransee, Ayritz, Lenzen u. a. verschwunden sind.
h Nach verhandl. der Berl. Ges. für Anthropologie, 'b Riedel, Lod. Dipl. VII, qv8.