Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
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1 7, Jahrhunderts an mehr und mehr zu Arbeits- und Wohnräumen umgewandelt worden; nur ein schmaler durchgehender ,§Iur ist übriggeblieben. Es vollzog sich hier dieselbe Entwicklung, die vom Alt­sachsenhaus zum Dielenhaus geführt Hab.

Daß gerade dieses Haus so eng mit dem märkischen Handel und mit der Blüte der Hanse verknüpft ist, hat seine Ursache in den Vorteilen eines großen Dielenraumes und in der Unzulänglichkeit für eine städtische Landwirtschaft. Wo diese stärker hervortrat nach dem Dreißigjährigen Uriege und in den Außenvierteln älterer Städte, da genügte das schmale Grundstück für die Errichtung von Stall und Scheune um so weniger, als auch das Wohnhaus nicht ge­eignet war für diese landwirtschaftlichen Nebenräume. Wan machte dann bei Neu­bauten lieber die Traufseite zur Hauptsront, wodurch eine Annäherung an den fränkisch­oberdeutschen Stil äußerlich zutage trat (Abb. 63 und 64?. Aber auch in der inneren

Abb. 63. Stadthaus in Baruth.

Abb. 6H. Typische Anlagen städtischer Häuser in Treuenbrietzen.

Abb. ss. Altes Stadthaus rn Lenzen a. T. (Schnitt durch Vorlaube und Aüche.)

Abb. 65. Altes Stadthaus in Lenzen a. L

Einte-lung trat die bewußte oder unbewußte Anlehnung hervor, weil bei dem Aufgeben der Diele der ganze untere Geschoßteil zu Wohn- oder Arbeitsräumen aus­genutzt wurde. Da entsteht dann ein Haus, wie in Lenzen a. E., das man keines­wegs als eine Abwandlung des fränkisch-oberdeutschen betrachten darf, das aber