59
1 7, Jahrhunderts an mehr und mehr zu Arbeits- und Wohnräumen umgewandelt worden; nur ein schmaler durchgehender ,§Iur ist übriggeblieben. Es vollzog sich hier dieselbe Entwicklung, die vom Altsachsenhaus zum Dielenhaus geführt Hab.
Daß gerade dieses Haus so eng mit dem märkischen Handel und mit der Blüte der Hanse verknüpft ist, hat seine Ursache in den Vorteilen eines großen Dielenraumes und in der Unzulänglichkeit für eine städtische Landwirtschaft. Wo diese stärker hervortrat — nach dem Dreißigjährigen Uriege und in den Außenvierteln älterer Städte —, da genügte das schmale Grundstück für die Errichtung von Stall und Scheune um so weniger, als auch das Wohnhaus nicht geeignet war für diese landwirtschaftlichen Nebenräume. Wan machte dann bei Neubauten lieber die Traufseite zur Hauptsront, wodurch eine Annäherung an den fränkischoberdeutschen Stil äußerlich zutage trat (Abb. 63 und 64?. Aber auch in der inneren
Abb. 63. Stadthaus in Baruth.
Abb. 6H. Typische Anlagen städtischer Häuser in Treuenbrietzen.
Abb. ss. Altes Stadthaus rn Lenzen a. T. (Schnitt durch Vorlaube und Aüche.)
Abb. 65. Altes Stadthaus in Lenzen a. L
Einte-lung trat die — bewußte oder unbewußte — Anlehnung hervor, weil bei dem Aufgeben der Diele der ganze untere Geschoßteil zu Wohn- oder Arbeitsräumen ausgenutzt wurde. Da entsteht dann ein Haus, wie in Lenzen a. E., das man keineswegs als eine Abwandlung des fränkisch-oberdeutschen betrachten darf, das aber