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Russlands Landwirtschaft und ländliche Siedlungen in der Transformation / Hans Viehrig
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Abb. 5.1-1: Zum Bestand der ländlichen Siedlungen in Russland 1989

a) Siedlungsbestand nach Größengruppen(in%) Ländliche Siedlungen(VZ 1989): 152 922

Größengruppen(Ew.)

b) Verteilung der Bevölkerung auf Größengruppen der ländl. Siedlungen(in%) Ländliche Bevölkerung(VZ 1989): 39,06 Mio. Ew. Größengruppen(Ew.)

Institut für Geographie/Humangeographie Entwurf: H. Viehrig/Graphik: U, Dolezal

Quelle: zusammengestellt nach VoPROSY STATISTIKI, Moskva 2004, S. 5.

5.2 Siedlungsstrukturelle Veränderungen nach 1990

Im Transformationszeitraum zwischen den Volkszählungen von 1989 und 2002 verrin­gerte sich die Anzahl der bewohnten ländlichen Siedlungen von 152 900 auf

142 200 um 10 700 Siedlungen(VOPROSY STATISTIKI 2004/3, S. 5/6). Zum Einen wurden in dieser Periode zwar 329 ehemals städtische Siedlungen zu ländlichen Siedlungen umregistriert, also ein statistischer Zuwachs erzielt, zum Anderen aber setzte sich der Rückgang der ländlichen Siedlungen durch Wegzug der Bevölkerung aus den peripheren Kleinsiedlungen fort. Siedlungswüstungen entstanden, teilweise oder die ganze Siedlung betreffend, vor allem in den Waldgebieten Zentralrusslands und im europäischen und sibirisch-fernöstlichen Norden. Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2002 wurden über 13 000 Siedlungen(vgl. 1989 9300) ohne ansässige Wohnbevölkerung gezählt. Zum Teil waren die Siedlungen verlassen, oder aber die amtlich dort registrierten Eigentümer der Häuser lebten dort nicht(ebenda, S. 5).

Gleichzeitig ist das Phänomen zu beobachten, dass trotz der oben genannten Entwicklungsprozesse gerade die Siedlungen mit unter 10 Einwohnern(2002 im Durch­schnitt 5 Einwohner) von 30 170(1989) auf 34 000 Siedlungen(2002) und ihre Wohnbe­völkerung von 155 000 auf 168 000 Einwohner wuchsen(ebenda). Obgleich bei Relativie­rung dieser statistischen Größen auf den riesigen Siedlungsraum Russlands diese

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