sich das Migrationsmuster ab 1994. Vor allem jüngere Bewohner verließen das Dorf in Richtung Suntar oder Jakutsk. Rein„Skonomische Denkmuster“ prognostizieren dem Dorf auf Dauer keine Überlebenschance. Von BYCHKOVA-JORDAN(ebenda, S. 231) werden auf Grund ihrer Beobachtungen aber auch andere Aspekte dieses Problem gesehen. Viele Einwohner, die in den 90er Jahren das Dorf verließen, behielten ihr Eigentum an Wohnhäusern und Wiesenparzellen und kehren saisonal im Sommer bzw. als Ruheständler in das Dorf zurück. Es scheint sich als ein Segment künftiger Entwicklung eine Funktion des Dorfes als Sommer- und Ruhestands-Wohnsitz abzuzeichnen. Die Perspektive von Schule, Kindertagesstätte und Arztstation, nicht unwichtige Dienstleistungs- und Arbeitgeber im Dorf, bleibt abzuwarten. Die wichtigste„Säule“ der weiteren Existenz des Dorfes sollte mittelfristig doch die agrarische Subsistenzwirtschaft der Dorfbewohner sein.
Die Autoren(BYCHKOVA-JORDAN et al. 1998) machen im Rahmen der Diskussion über die Zukunft der peripheren ländlichen Siedlungen der Wiljui-Region so auch geltend, dass neben der Erörterung alternativer ökonomischer Strategien für das Überleben der Dörfer auch die Identifikation der Dorfbewohner mit den jakutischen kulturellen Traditionen in der Dorfgemeinschaft, ihre Verbundenheit mit der ländlichen Heimat, die sich in der Rückkehr vieler Migranten in ihr Dorf immer wieder äußert, eine Rolle spielen sollte.„Spiritualism, emotions and ethnicity must also be causidered, as well as alternative economic strategies”(ebenda, S. 229).
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