Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
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im ehemaligen großen Teich ein großer Stein. Aus dem saß in alter Zeit immer der Wassermann und kämmte sich die 6aare aus.

Auf dem Siebenbrüderbcrge bei der Stadt Mol,rin standen vordem sieben große Granitblöcke, einer immer größer als der andere. Da ist ein großes Wunder geschehen. Sieben Brüder hüteten da eines Morgens ihre Kühe und waren gar übermütig. Als die Lonne höher kam, öffneten sie ihre Kober, um zu frühstücken. Der eine von ihnen hatte einen Käse. Ans llbcrmut nahmen sie ihre großen D.ehpeitschen und hieben damit so lange auf den Käse, bis Blut daraus hervorkam. Zur Strafe wurden sie auf der Stelle in Steine verwandelt.

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Abb. ,2^. Der Schwurstein bei Müschen im Gbersxreewald. ^ 877 .

Die Unterirdischen.

Die Unnaardschken oder Lwerje, in der Vstprignitz vereinzelt haanselmannken, heißen in der Lausitz Luttchen, wendisch luälei, auch heinchen, heinchensleute, Heinzel­männchen, Züdelche lind Trdleute. Sie waren so klein, daß neun in einem Backofen drescben konnten, aber breit und stark, und hatten dicke Köpfe. Sie nahmen kleine, un­getanste Kinder aus den Wiegen und legten, in schlechtes graues Linnen eingeschlagen, ihre ungestaltcn bäßlichen Bälger dafür hin. Aber wenn der wechselbalg einmal ordentlich Prügel kriegte, dann brachten sie das richt ge Kind wieder und holten ihr eigenes ab. Zm Dorfe Liepe bei Rathenow pinkte eine Frau Feuer an mit Stahl und