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im Alostersee bei Lehnin erscheint mittags ein Hut, eine Aette geht von ihm bis auf den Grund, dann ertrinkt jemand. Im Nkittelsee ebenda, mittags im hellsten Sonnenschein fährt im Aahn ein weißer Bock, und noch merkwürdiger im Blumenthalschen See schwimmt zuweilen ein mit Eisen beschlagener Aoffer. Am zweiten Adventstag ertönt aus ihm Spiel und Gesang.
Zu den Luftgeistern gehören die Winde, die wilde Jagd und der fliegende Drache.
Der NAnd.
Der Wirbelwind, Aüselwind, <Huerlwind ist ein unsichtbarer Geist. Durch einen hohlen Ärmel kann man ihn sehen, am besten man zieht das Hemde dazu aus. Dann sieht man, es ist ein großer grauer Aater, der sich immer auf den Hinterfüßen herumdreht, oder auch ein Hase laust darin herum. Menn es beim Aüselwind so staubt, dann sagen sie: „Nun tanzt der Teufel auf Holzschuhen." Der Wirbelwind fährt aus der Erde wie aus dem Wasser heraus, der Schreck von ihm ist sehr schlimm, aber es
gibt Nüttel dagegen, besonders das Wirbelwindskraut. Wenn er kommt, soll man sich vor ihm hinlegen oder das Nüster hinrinwerfen und sagen: „Gnädig Herr Deibel," oder „Aüselwind, Saudreck". Einem Auhjungen warf der Hstierlwind Sand auf die Stulle. Der warf mit dem Nüster nach ihm, fand es aber nicht wieder. Am andern Tage kam drohend ein kleiner Nstann mit einer Narbe in der Stirn zu ihm. Nach Aarl Wilke warf ein Bauer aus Stolzenhagen sein Nüster in den Wirbelwind, das dann verschwunden war. Bald darauf bringt er Weizen nach der Oderberger Wassermühle am Berliner Tor und sieht den Nküller stark hinken, auch auf dem Fensterbrett sein N üsser. Der N'tüller gibt's ihm zurück mit der Warnung: „Hüede dv mv't nomoals in't Bcen tue drvwen, dittmoal sall't bp de ollen Löeker blvwen, B^'n Aüselwind lott't Nützer steäken, süß mutt ick dy den Halz awbreäkcn."
Der Wind ist der Nkann, seine Frau die Windin. Der Wind geht immer gerade aus, sie fährt in die Bäume, Sträucher und Heuhaufen und schüttelt sie durch. Bleibt sie zu lange zurück, so sperrt er sie zur Strafe ein. Legt sich des Abends der Wind,, so sagen dieLandleutc: „Nun ist der Wind mit seiner Frau zu Lette gegangen." In manchen Dörfern sagt man zu den Aindern, wenn der Wind recht pfeift oder heult, oder um die Hausecke herumgeht oder durchs Fenster kommt: „Der Windhans fährt vorbei." Wenn Aindcr fragen: „Wer hat da solch Loch auf dem Strohdach gewühlt?" „Der Windhans bat da angestoßen." Es gibt auch eine Windsbraut. Sie war vorzeiten ein reiches Edelfräule.n, die die Jagd über alles liebte, über Acker und Gärten der Bauern und durck die Saatfelder stürmte. Deshalb ist sie verwünscht, in alle Ewigkeit mit dem Sturm dahinzufahren. Erhebt sich der Stnrm, so eilt sie ihni voran und wird gejagt von feurigen Ungetümen, Schlangen und Drachen. Im Sturinw nd erscheinen auch die Geister soleber, die gewaltsam erscküagen wurden, oder sonstwie keine Ruhe im Grabe
Abb. >>28. „Kluge Frau", Kräuterfrau. Kreis Teltow. > 8 gs.