Marientage. Winter Marien, Mariä Lichtmeß (2. Februar); grüne Marien (25. März); Maria vor der Ernte, Maria um Iohannll) (2. Juli). An allen Marien dürfen Mädchen, die Marie heißen, nicht spinnen oder nähen. Mudda Wodken, Wodke kommt den Tag vor Lichtmeß, wenn nicht abgesponnen. Lichtmessen hell und klar, jifft en jod Flaßjär. Wintermarien verkündet, wie Flachs gerät. Viele plinse backen, L. Lichtmeß sieht der Bauer lieber Mols als Sonne im Stall. Zwischen Winter- und Grüne Marien Uröten durchstechen, heilsain gegen Gesichtsrose und giftige Stiche, L. Der Schwender fing an zu treiben, wenn Lichtmessen vorbei. Nutzholz zwischen Neu- und Altmarien hauen, kriegt keine Würmer.
Abb. i HS. Vermummte Spinnerinnen, links einen Flachs- Abb. tHH. Lin als Fischer verbart über dem Gesicht, ziehen um in der Fastenzeit. kleidetes Mädchen in der Fasten-
chastnacht. (Freitag vor Fastnacht abspinnen, denn am Sonnabend zieht Frau Harke umher, Grochwitz bei Torgau.) Zu Fastnacht Unsinn getrieben, Umzüge im Dorf in Verkleidungen mit Jauchzen, Schreien, Musik. Die Harke, Schimmelreiter wie zu Weihnachten; der Ochse „ähnlich hergestellt"; Bär, Ziegenbock, Storch (auch als Hals und Schnabel der Wockenstock, L.); Pute, Henne, ein Mann, dem Arme lind Beine gebunden, mit alten Uleidern behängen; große Strohpuppe in die Bodenluke gestellt, hat Fastnachtsmorgen heraus g e g u ck t. In Braunsdorf führten die Schiffer ein Schiff umher; in Stralau bei Berlin trug ein Unecht an Stange ein buntgeschmücktes Schiffchen; in Töpenick zwei Fischer Eishaken, zwei Uüscher für die Gaben. In Wittstock gingen die Böttcher bei den Uunden herum und sagten ihren Spruch. In Groß- Leuthen zogen vier Mann die pflugkarre mit einer Stange daran und großem Wagenrad, worauf zwei Männer; in Briefen bei Friedland ein Mann auf einem sich drehen-
Gberspreewald. 1877.
zeit. Gberspreewald. zs?7.
i) S. ,78,