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melschmeißen. Lei Luckau am Erntefest Mettlaufen der Anechte und Mägde nach Stollen. Allgemeine Sitte, daß bei Ernte Mädchen den Fremden fauch den Herr n), der übers Feld geht, mit Strohband (am Arm) binden, mit Geldgeschenk sich lösen. Die Erntebräuche fast nur auf den Rittergütern erhalten. Wenn sie beim Flachsbrak e n waren, kam der Schimmelreiter; auch Jochen Lrun kam (Königsberg i. Opr.).
Michaeli, aus den Feldern nicht gearbeitet; vielfach Ziehtag der Mägde, im Ruppinschen, Havellande; auch Knechte, Vpr. Dienstboten gaben Michaelisoppa an die Kirche. Michaelismarkt heißt Heirats-, Zungevolksmarkt (s. Zohanni). An M. Regen, das künftige Zahr mehr feucht als trocken. Wenn um M. der Schnee blüht, d. h. große, weißglänzende bauschige Wolken erscheinen: viel Schnee im Winter, sbßt im Gberspreewaid: von M. bis Walpurgis Berechtigung, gewisses Holz zu hauen. An M. hat Erzengel Michael den Teufel vom Himmel geworfen.
Die Kirmeß/) zwei bis drei Tage gefeiert, zwischen Michaeli und Totenfest (vereinzelt dabei Schimmelreiter und Bär), Verwandte und Freunde besuchen sich, Schmausen, Trinken, Singen, Tanzen, L.
Martini 2) (i,;. November), ehemals vielfach, z. B. im Havellande, Erntefest gefeiert. Vielfach Ziehtag der Knechte (auch Mägde) in Vpr., Ruppinschen, Neuendorf bei Potsdam. Bis M. sollten die Pferde weiden. Martinsgans gegessen, Nm. Müncheberg sollte (s3s9) Zahlung leisten zu Martini und Walpurgis, löhl, im Oberspreewald Waldzins zahlbar auf Martini.
0 ---- Airchmesse, ---- Rirchweihmesse.
9 Der heilige Martin ist Schimmelreiter mit blauem Mantel. S. eoo Hans Märten.