Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
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Die herzförmigen Anhängerchen haben größte Ähnlichkeit mit denen eines gemalten Halsbandes auf dem männlichen Oberkörper (in Kalkstuck) von Knossos. f Evans tßOO/Os. 5. Müller: Urgesch. d. Menschheit IY03, S. 7s, Fig. 52.)

Abb. 200 . Isterbies, Ar. Jerichow. I., II. 1858;. Mark. Mus. Verzierung auf einem kfalsring. vz.

L. Die jüngere Bronzezeit. I. Das Rönigsgrab von Seddin.

lichen Erhebung inmitten einer weiten Ebene in der j^rignitz. Bei einem Umfange von 300 Schritten ist er etwa t l m hoch und enthält nicht weniger als 30 000 obm Erde, die mit großen und kleinen Steinen untermischt ist. Im Südwesten und im Nordosten liegen tiefe, mit Buschwerk bewachsene Erdlöcher, aus denen die Erde zum Aufschütten des Grabhügels entnommen worden ist. Eichen, Robinien und Buchen beschatten heute das Hünengrab, und aus der Höhe hält eine mächtige Nieser die Toten- wacht. Rings um den Königshügel zieht sich als Bannkreis ein Kranz von Zentner- schwerenGeschiebeblöcten hin. Im Laufe der Jahrtausende waren diese Steine gänzlich mit Erde, Moos und Strauchwerk bedeckt worden. Heute liegt der Ring zum großen Teile wieder frei. Die Bewohner der Umgegend nannten diesen Hügel den Hinzerberg" und erzählten, daß hier derKönig Hinz" (Heinz, Heinrich) in einem dreifachen Sarge begraben liege, einem kupfernen, einen; silbernen und einem goldenen. Bon benachbarten

DasKönigsgrab" von Seddin (Taf. V, s 7) ist eines unserer bedeutendsten Nationaldenkmäler und zugleich das größte Hünengrab nicht nur der Mark, sondern auch ganz Deutschlands. Der mächtige Hügel erhebt sich aus einer langsam ansteigenden natür-

kleineren Hügeln sagte man, daß in dem einen der Fingerring des Königs, in dem anderen aber seine Schätze vergraben seien. Als der Hügel, in dem der Fingerring des Königs liegen sollte, eingeebnet wurde, fand man im Innern wirklich einen Bronzereif. Zwar war