Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Granſee (Pfarrkirche). 45

ſpringenden Strebepfeilern beſetzten Außenmauern ſind im Innern durch breite hohe Niſchen erleichtert, die ſich aus ſchlichten kantigen Vorlagen entwickeln. Das Streben nach Erſparnis an Backſteinen ging ſo weit, daß man den Grund dieſer Niſchen

unter den Fenſtern und neben den Portalen noch­mals in Niſchenform aus­hob. Die ſchon am Fuß­boden beginnenden hohen Wandniſchen ſchließen in Spitzbögen, die aber nicht als Schildbögen benutzt ſind, ſondern in wenig an­ſprechender Anordnung unter dem Anſchnitt der Kappen einen faſt 50 em breiten ungleichen Wand­ſtreifen übriglaſſen. Die freiſtehenden Schiffs­pfeiler bildete man acht­eckig mit Rundſtäben an den Kanten aus. Ihre nicht eben hohen Kämpfergeſimſe ſind an einzelnen Ecken mit etwas kümmerlichen masken­artigen Köpfen beſetzt (Abb. 39). Die vier Steine breiten ſpitzbogi­gen Längsgurte ſind mit Rund⸗ und Birnſtäben zwiſchen ſchlichten Ab­ſtufungen profiliert. Die Quergurte ſind gleich den Kreuzrippen nur als zarte Birnſtäbe mit

Hohlkehlen ausgebildet.

Abb. 34. Granſee. Pfarrkirche von Nordoſten.

Selbſt am Beginn der polygonalen Oſtſchlüſſe werden keine ſtärkeren Gurtungen ſichtbar, obwohl ſich über ihnen der mächtige Giebel erhebt, der das allen drei Schiffen gemeinſame hohe Satteldach der Kirche an dieſer Stelle abſchließt; daher treten die vielſeitigen Enden der drei Schiffe apſiden­artig aus der Oſtmauer hervor und überſchneiden mit ihren Dächern den Giebelfuß, eine eigenartige und höchſt beachtenswerte Anordnung. Der inneren Raumeinteilung entſprechend iſt der Giebel durch zwei hohe Zierpfeiler in drei Teile geteilt(Abb. 37).