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vier Hauptkirchenlehrer(doctores) mit den Symbolen der Evangeliſten; darunter in jedem Flügel eine Gruppe von drei Figuren, links der Biſchof St. Bonaventura, begleitet von Maria Magdalena und St. Sebaſtian, rechts St. Bernhard, begleitet von St. Erasmus und St. Martinus. Das Ganze iſt ein feines zierliches Werk der Spätgotik von ſehr reizvoller dekorativer Wirkung. Als Farben der Gewänder herrſchen Blau und Rot vor. Die Figuren ſind gut erhalten, nur die Geſichter der hl. Anna und Maria großenteils, und zwar anſcheinend mutwillig, zerſtört.— 2) Von derſelben tüchtigen Ausführung ſind die Bilder auf den Rückſeiten der Flügel. Denkt man ſich den Altar geſchloſſen, ſo liefern ſie zuſammen eine Darſtellung der heiligen
drei Könige. Auf dem rechten Flügel ſieht man vor landſchaftlichem Hintergrunde ein ruinenhaftes Bauwerk, in welchem Maria mit dem Chriſtuskind ſitzend die Geſchenke eines der Könige empfängt. Auf dem linken Flügel zur Linken ein Ritter in weißem Gewande mit Bruſtſchild, auf dem ein ſchwarzer Adler auf gelbem Grunde angebracht iſt, mit einem abwärts geſenkten langen Schwert in der Linken und ſeinem Geſchenk in der Rechten; rechts der dritte König mit dem ſeinigen, welcher mit der Linken nach oben weiſt. Auf dieſe Darſtellung und zugleich auf die Geburt Chriſti deuten die darüber auf beiden Flügeln in kreisförmigen Spruchbändern angebrachten kleinen Figuren, nämlich: auf dem linken Flügel links ein Mönch mit der Umſchrift: „Natas(¶) omlnſẽs de saba venient laudem domino, aurum et thus deferentes et annunciantes“, rechts ein König mit Umſchrift:„David reges tarlie(3) et in arabia() et saba done)... mira offerenſt] reges...“; auf dem rechten Flügel links ein bärtiger Mann in rotem Gewande mit Umſchrift:„Balaam orietur stella ex Jacob et consurget virga de Israel et percutiet duces Moab...“, rechts eine kleine Maria in der Strahlenmandorla mit Umſchrift:„natus est hodie rex judeorum, ite velocius in ter[rJam juda et ipsum“.