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Der gleichen Zeit entſtammen anſcheinend der Kanzelaufbau mit der Kanzel — wand und ihren zwei Rundbogentüren, die Kommunionſchranken an der Altar— menſa mit ihren Baluſterbrettern, der Predigerſtuhl und das Geſtühl.
Die hölzerne Taufe, ein korbförmiges Geſtell aus drei geſchweiften Rippen und drei Ringen, hat Empirecharakter.
Das Taufbecken, meſſinggetrieben, 41 em Durchm., iſt 1660 geſtiftet. In ſeinem Grunde zeigt es in der Mitte die ſchon barocke Darſtellung eines hl. Georg zu Pferde mit dem Drachen. Von den beiden Frieſen des Grundes zeigt der innere eine ſpätgotiſche durchſchlungene Ranke mit abwechſelnden Blättern und Roſetten, der äußere in vielfacher Wiederholung den Spruch:„HILF GOTT AUS NOT“in kleinen römiſchen Majuskeln. Abb. 75. Herzberg. Dachſtuhl der Kirche. Der obere Rand des Beckens iſt mit einem
eingehauenen Spitzbogenfrieſe und mit ſpätgotiſchem Blätterwerk verziert.
Ein Kelch, 22 em hoch, ſilbervergoldet, mit barock profiliertem, ſechsteiligem Fuß, einem melonenartig geteilten runden niedrigen Knauf, der vom Fuß und der Kuppa durch Einſchnürungen abgetrennt iſt, und einer breiten, am oberen Rande ganz leicht ausgebogenen Kuppa(Abb. 76).
Ein Kelch, 28,s em hoch, Silber, alle Teile glatt rund, ſehr geſtreckt und ſtumpf im Profil.
Eine ſilberne ovale Oblatenbüchſe von 1857, auf der Oberſeite verziert..
Ein kleiner Meſſingkronleuchter von 1816 für 12 Kerzen.
Abb. 76. Herzberg. Zwei meſſingene Altarleuchter, 42 em hoch, mit Kelch in der Kirche. gotiſcher Profilierung, von denen der eine in gotiſchen Minuskeln den Namen der Stifterin, Eliſabeth Baldmans, eingraviert zeigt.
Reſt einer hölzernen geſchnitzten Gedenktafel an Pfarrer Stockfiſch (+ 1703).
Drei Glocken. Die große, 1,24 m Durchm., wurde 1655 von Jakob Neuvert in Berlin gegoſſen, die zweite, 1,02 m Durchm., iſt ohne Inſchrift und Verzierung, nur mit glatten Doppelbändern, die kleine, 5ß em Durchm., hat ſchlanke Zuckerhutform mit glatten Linien am Halſe; die beiden letztgenannten mittelalterlich.
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An der Südſeite des Friedhofes iſt ein einfaches gotiſches Spitzbogenportal mit Seitenpforte vorhanden.
Vor dem Gaſthauſe bei der Kirche ein weit vorgeſtreckter Giebelvorbau mit Krüppelwalm auf runden Holzſäulen.