Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
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Herzberg.

Das in Abb. 77 und 78 wiedergege­bene, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert ſtammende Kügowſche Haus am Südende des Dorfes kann wohl als Typus der Herz­berger alten Bauernhäuſer gelten, von denen etwa fünf noch erhalten ſind(Abb. 78 bis 80), und eines(Beſitzer Krauſe) 1772 datiert iſt. Das zweiſtöckige Kügowſche Wohn­haus ſteht mit dem Giebel nach der Straße, mit der einen Langſeite ziemlich dicht an der Nachbargrenze, mit der anderen gegen den Hof. Hier ſtand früher im Abſtand von etwa 1m vom Wohnhauſe ein kleines Torhaus, das bis zur früheren Straßenflucht reichte und ausnahmsweiſe an ihr den Giebel hatte. Es diente als Durchfahrt zum Hofe und zur Scheune in ſeinem Hintergrunde und enthielt außerdem noch den Hühnerſtall. Nebenbei diente es zur Aufbewahrung von Gerätſchäften. Der Eingang zum Wohn hauſe liegt inmitten des Giebels. Die Grundrißanordnung des Hauſes zeigt als Hauptteilung die Abtrennung einer Abſeite. Man tritt zunächſt in den Vor platz, in dem rechts die Treppe zum Bodenraum liegt, dann folgt die große Küche, deren vorderer Teil ſich nach oben in den Rauchfang öffnet.

Links liegen zwei Stu­ben, rechts in der Abſeite zwei Kammern. Daran ſchließt ſich unmittelbar, die mittlere Hälfte des Hauſes einnehmend, die Stallung. Der zunächſt durchlaufende Futter­gang iſt ſowohl von der Küche wie vom Hofe zu­gänglich. Hinter dem Kuhſtall liegt der Schaf⸗ Abb. 78. Herzberg. Haus Kügow, Anſicht von der Straße.