Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Herzberg Hohenofen . 87

ſtall. Ein Keller fehlt. Das Haus iſt auf einem Feldſteinſockel aus Fachwerk errichtet, deſſen durchgehende Stiele ſehr weit geſtellt ſind; die Balken ruhen auf langen Riegeln. Der vordere Giebel iſt bis zur Haustüroberkante verſchalt, der Teil unter der Schalung verputzt. Der hintere Giebel iſt ganz verbrettert. Das Strohdach iſt am Firſt durch dicht beieinander liegende Klötze befeſtigt. Die überkreuzten Stirnbretter endigen in Pferdeköpfen.

Abb. 81. Hohenofen. Kirche von Südoſten.

Hohenofen .

BHyhenofen, Dorf 4 km ſüdlich von Neuſtadt. Landgem. 369 Einw., 94 ha, Gutsbez. 98 Einw., 27 ha.

Landgraf Friedrich von Heſſen⸗Homburg, ſeit 1662 Beſitzer von Neuſtadt, legte ein Eiſenhüttenwerk zur Bearbeitung des hier gefundenen Raſeneiſenſteins an. Unter Friedrich dem Großenetablierte man etwa 60 Arbeiter für das neubegründete, un­mittelbar dem Königlichen Bergwerksdepartement unterſtellte Hüttenwerk, wo aus Mansfelder und Rotenburger Kupfer jährlich etwa 3000Mark Silber geſeigt wurden. Dieſer Betrieb, dem der Ort um 1800 ſeine 367 Einwohner verdankt, hielt ſich aber nicht lange(Bratring, Beſchreibung der Mark I, 146, Il, 52; Grafſchaft Ruppin , S. 474, 529). Durch die Anlage von Papierfabriken wurde ſeit 1833 Erſatz geſchaffen.

Die Kirche iſt ein eigenartig angelegter, langgeſtreckter rechteckiger Putzbau von neun Achſen mit Walmdach und einem verbretterten Dachreiter mit geſchweifter Haube in der Mitte des Firſtes(Abb. 84); Jahreszahl 1802 in der Wetterfahne. Seine Verhältniſſe und die lange Reihe gewöhnlicher Wohnhausfenſter an beiden Längs­