Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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106) Ruppin.

Zwei Zinnleuchter, etwa 30 em hoch, barock, von 1710. Zwei Glocken. Die große 1802 von J. F. Thiele in Berlin , die kleine 1701

von Otto Elers in Lindow .

Kerzlin.

Rerzlin, Dorf 12 km öſtlich von Wuſterhauſen . 332 Einw., 812 ha.

Einer Eintragung in das ſog.Ruppiniſch Buch im Geheimen Staatsarchiv zu­folge belehnte Kurfürſt Joachim J. 1524 die Gebrüder Bernt und Achim,die Kert zellyne, mit einem Hof und vier Hufen zuKerttzellein(Rep. 78. 28, fol. 33). Im Kataſter von 1624 ebendort heißt es von dem von 15 Hufnern und 11 Koſſäten be wohnten Ort:Kertzelien hatt 31 Huefen, darunter 9 auf der Feldmarck Nitzmar gelegen. In einem Regiſter von 1542 wird der Pfarrer,plebanus, Johannes Lüdeke genannt(Riedel, Codex IV , 193),

Kleine Fachwerkkirche, 172328 erbaut(Inſchrift an der Orgelempore), mit Oſtſchluß in 5/10, kleiner Vorhalle an der Nordſeite und Bretterturm, der aus dem Weſtende des Daches herauswächſt und in achteckigem, mit Schindeln gedecktem Helm ſchließt. Innenraum ſehr breit und niedrig; Decke mit großer Voute, ſonſt glatt geputzt..

Kanzel, einfach barock, in der Mitte im Oſten hinter dem ſchlichten Altar.

Geſtühl und Orgelempore ſind grau marmoriert und mit Blumen im volks tümlichen Geſchmack bemalt.

Glatte bronzene Taufſchüſſel, 40 em Durchmeſſer, 1676.

Zwei kräftige Zinnleuchter in Baluſterform, 34 em hoch.

Drei Glocken. Die große von 1,17 m Durchm. mit Inſchrift in gotiſchen Minuskeln am Halſe:o rex glorie chiriſte, veni cum pace, ave maria gracia plena ominus. metr. jacop.R, am Schlagring acht heraldiſche Lilien und das Wort: hinricht.(Der Gießer war alſo vermutlich Meiſter Jakob Hinrich.) Die mittlere Glocke mit 90 em Durchm. iſt 1837 von Ludwig Buchholz in Berlin gegoſſen. Die kleine hat 45 em Durchm. und iſt von ſchlanker Form, Inſchrift am Halſe in gotiſchen Majuskeln:pe MARIA, alſo wohl aus dem 14. Jahrhundert.

Königſtädt.

Rönigſtädt, Dorf 7 km nordweſtlich von Granſee . Landgem. 264 Einw., 472 ha. Könnigſtede, in einer Verſchreibung für die Gräfin Anna von Lindow 1490 er­wähnt, wird in Redorfers Landbuch von 1525 als wüſt bezeichnet(Geh. Staatsarchiv, fol. 4; Riedel, Codex IV, 114, 152). 1691 wurden reformierte Schweizer angeſetzt.

Bethaus in Fachwerk mit Backſteinausmauerung aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts.