Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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108; Ruppin.

gelegen(Rep. 78. 83, fol. 176 i. v. AlsBeſitzer des um 1800 315 Ein­wohner zählenden Dorfes erſcheint ſpäter das Amt Altruppin . Bereits in einem Regiſter von 1542 wird ein Paſtor inKraetz namens Joachim Struvenſee erwähnt Miedel IV, 192; vgl. Bratring, Grafſchaft Ruppin , S. 424).

Die frůhgotiſche Saalkirche hat einen Weſtturm von der Breite des Schiffes, eine Vorhalle an der Nord- und einen Anbau(Sakriſtei, früher Gruft) an der

Abb. 98. Kraatz. Kirche. Teil der Nordſeite.

Südſeite. Schiff und Turm ſind aus vorzüglichem Granitmauerwerk mit ſcharf bearbeiteten Kanten in regelmäßigen Schichten, während die Sffnungen und Blenden des Baues mit Backſteinen(27 x 13 11 em) eingefaßt ſind. Das Geſims iſt nur ein ſchräges Brett. Die Dächer des Schiffes, der Vorhalle und der Sakriſtei ſind noch zum größten Teile mit gotiſchen Biberſchwänzen(47 em lang, 14 em breit, 3,5 em dick) gedeckt, die in Dreieckſpitzen endigen.

Die jetzigen hohen und breiten Fenſter ſchließen in äußerſt flachem Stichbogen. Die Oſtſeite zeigt, außer drei kleineren Giebelblenden um ein Rundfenſter, als Hauptmotiv im unteren Teile eine große breite Spitzbogenblende. Nach den noch erkennbaren Spuren enthält ſie eine Gruppe von drei ſchmalen hohen Fenſtern(ſogenanntes Dreieinigkeitsfenſter). Eine ebenſolche Fenſtergruppe in Blende befand ſich vielleicht etwa in der Mitte der Nordſeite, wo ein Reſt des Blendenbogens noch ſichtbar iſt Abb. 98 links). Sie wurde anſcheinend zu beiden Seiten von Zwillingsblenden mit Rundblenden darüber eingeſchloſſen, von denen eine über dem vermauerten, mit Birnſtab umrahmten Nordportal noch erhalten iſt(Abb. 98). Dieſe Gruppenbildung