Läfikow— Langen. 115
zwiſchen ſich hochhalten, ſtehen auf einer romaniſchen Blattranke und ſtützen ihre äußeren Arme auf die Hüften; zwiſchen ihnen ein kreisförmiger Gegenſtand mit kurzem Stiel, 8) ein Löwe, nicht in der heraldiſchen Haltung eines ſteigenden, ſondern über einen kleinen Eichenlaubzweig hinwegſchreitenden Löwen.
Die zweite Glocke, 70 em Durchm., von 1527, zeigt am Halſe zwiſchen mehreren Linien und Friesſtreifen in gotiſchen Minuskeln folgende Inſchrift:„lancta maria bin ich genannt, van ich rope; jo komet to hant, anno dm.
Vc XXVII.
Die dritte 60 em Durchm., von ſehr ſchlanker Form, ohne Inſchrift und Verzierung.
Zwei bis drei Bauernhöfe zeigen noch die fränkiſche Anlage mit dem Giebel des zweiſtöckigen Wohnhauſes nach der Straße.
Langen.
Langen, Dorf 9 km ſüdlich von Neuruppin . Landgem. 437 Einw., 957 ha, Gutsbez. 78 Einw., 662 ha.
Die rings um das Dorf liegende Wieſe, pratum circumjacens villam Langen, wird in einer Urkunde von 1291 erwähnt(Bratrings Abb. 105. Langen. Holztaufe in der Kirche. Sammlung in der Königlichen Bibliothek zu Berlin ; Riedel, Codex IV , 284). Über die zwei Ritterſitze und ihre Beſitzer, die v. Barnewitz, Zieten u. a. m., geben Urkunden von 1417 und 1484 Auskunft. Das im Landbuch von 1491 mit bäuerlichen Gehöften und ihren Abgaben eingehend beſchriebene Dorf zählte laut Kataſter von 1624 24! bäuerliche Hufen, „über das die Herrſchaft 8! und der Pfarrer 2“ 1737 kam das Rittergut an die v. d. Hagen, heute gehört es ſamt Patronat den v. Brockhuſen.
Die Kirche, ein modern⸗romaniſcher Backſteinbau, wurde 1855 erbaut. Eine derbe barocke Taufe aus Holz in Form eines kleinen Tiſches mit vier geſchweiften Füßen und geſchnitztem Blattwerk(Abb. 105). Ein meſſinggetriebenes Taufbecken, 44 em Durchm., mit der Verkündigung Mariä. 8.