116. Ruppin.
Ein Kelch, ſilbervergoldet, Anfang des 18. Jahrhunderts, nebſt Patene, von 1719.
Eine einfache, aber ſehr hübſche Henkelkanne aus Zinn (Abb. 106).
Ein Zinnleuchter in Baluſterform, 36 em hoch.
Auf der Empore zwei Wandleuchter aus verzinntem Eiſenblech, das zu einem Büſchel von Schnecken ausgebogen iſt(Abb. 106).
Eine derb geſchnitzte Moſesfigur, 1,20 m hoch; ſie diente bis 1804 als Kanzelträger(Ledeburſche Umfrage von 1842).
Die zweite Glocke 1m Durchm., von Johann Jakob Schulz in Berlin , 1698.
Leddin.
Leddin, Dorf 3 km nordweſtlich von Neuſtadt. Landgem. 114 Einw., 246 ha, Gutsbez. 98 Einw., 352 ha.
Die v. Rohr , deren Beſitz beſonders umfangreich in der Prignitz iſt, waren ſchon im Mittelalter hier begütert. In einem Regiſter von 1542 im Ge: . heimen Staatsarchiv er ſcheint„Claws Rhor tho leddin“(Riedel, Codex IV, 190 und Vll, 285). Um 1800 war der Präſident Otto Georg Albrecht v. Rohr im Beſitz von Gut und Dorf. Die Gemeinde beſtand damals aus 11 Ganzbauern, die 17 Hufen beſaßen(Bratring, Grafſchaft Ruppin , S. 582); 1624 zählte man 8 Hufner und 11 Koſſäten.— Rittergut ſamt Patronat beſitzt heute v. Rohr⸗Levetzow.
Abb. 106. Langen. Kirche. Kanne und Wandleuchter.
Die kleine kapellenartige Kirche wurde im 18. Jahrhundert aus Fachwerk errichtet, 1872 aber mit neuen Umfaſſungsmauern aus Backſtein bekleidet. Der liegende Dachſtuhl iſt noch urſprünglich. Der alte Turm fehlt; 1862 trug man den alten Dachreiter ab und hing die Glocken in einem freiſtehenden Gerüſt bei der Kirche auf. 4
Kanzelaltar in reicheren barocken Formen. Der Aufbau beſteht aus zwei korinthiſchen Säulen mit wappengeſchmücktem Gebälk und begleitendem ſeitlichen Akanthusornament, das auch die Ecken der Kanzel ſchmückt.
Ein ſilbervergoldeter Kelch, 20 em hoch. Nur der Knauf und ein Teil des ſechseckigen Schaftes find noch gotiſch; der runde, mit eingravierten Engelköpfen ver: ſehene Fuß und die ſehr breit geöffnete Kuppa haben Spätrenaiſſancecharakter.