Ein ſilberner Rokokokelch, 26,5 cm hoch, 1754 datiert, nebſt Patene; laut Kirchenrechnungsbuch vom Goldſchmied Lieberkühn in Berlin gekauft.
Von einem mittelalterlichen Schreinaltar ſind auf dem Boden der Kirche noch ſechs, etwa 90 em hohe, geſchnitzte Holzrelieffiguren erhalten, nämlich: Maria mit dem Kinde, ein Papſt mit der Tiara, ein heiliger Jakobus mit Muſchelhut und langem Bart, in der Linken einen Buchbeutel tragend, ein Geiſtlicher mit Kopfbedeckung, Mantel und Kragen, eine weibliche Heilige mit Krone, ohne Attribute, eine Nonne mit Buch; außerdem Reſte von zwei kleineren Chriſtusfiguren.
Zwei Glocken. Die große 87 em Durchm., 1760 von C. D. Heintze, die kleine 81 em Durchm., 1592 von Jochim Jendrich.
Auf dem Kirchhofe drei Grabſteine der Familie v. Rohr, von 1583 und den folgenden Jahren datiert, 1859 inſtandgeſetzt.
Im Dorfe ſind noch einige Bauernhöfe in fränkiſcher Anlage erhalten. Die zweiſtöckigen einfachen Fachwerkwohnhäuſer ſtehen mit dem Giebel an der Straße, ebenſo der gegenüber an der anderen Seite des Hofes mit übergebautem Obergeſchoß errichtete Stall. Der Eingang liegt etwa in der Mitte der Langſeite. Im Hinter— grunde des Hofes die Scheune. Die Rohrdächer haben am Firſt längslaufende Geſtänge.
Lichtenberg , Dorf? km ſüdlich von Altruppin . 405 Einw., 995 ha. Claus v. Lichtenberg,„wanafftich thu Lychtenberge“, wird in einem undatierten Schriftſtück genannt, in dem über die Raubzüge durch das Land Löwenberg in der erſten Hälfte des 15. Jahrhunderts Klage geführt wird(Abdruck nach dem Original bei Riedel, Codex Vll, 250). Der in der Mark dreimal vertretene deutſche Name ſowie die durch das Kataſter von 1624 im Geheimen Staatsarchiv bezeugte Ausſtattung mit 47 bäuerlichen und 3 Pfarr⸗ und Kirchhufen laſſen auf eine Begründung des anſehnlichen Bauerndorfes durch deutſche Koloniſten des 13. Jahrhunderts ſchließen. Ein Rittergut beſteht nicht, das Patronat iſt königlich.
Die gotiſche Kirche iſt aus bearbeiteten Feldſteinen in Saalform erbaut. Der Granitſockel ſetzt mit Faſen ab. Zwei Spitzbogentüren an der Südſeite, von denen die weſtliche vermauert iſt, haben abgeſtufte Granitgewände. Von gleicher Art iſt auch das Weſtportal. Die ſpäter vergrößerten Fenſter ſind mit Spitzbogen und Backſteinkanten ausgebildet. Die Weſtmauer des quadratiſchen Turmes und der Oſtgiebel, urſprünglich in Backſtein, ſind durch hohe Blenden belebt, deren Grund am Giebel geputzt iſt und am Turm Feldſteinmauerwerk zeigt. Die übrigen Seiten des Turmes, der im Pyramidendach endigt, ſind verbrettert(Abb. 107). Am Weſtende der Kirche iſt im Abſtande von 1,60 m von der Außenmauer eine zweite Feldſteinmauer aufgeführt. Im nördlichen Teil des dadurch begrenzten Raumes liegt die Turmtreppe. Der kieferne Dachſtuhl der Kirche, anſcheinend von etwa 1500,