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hergeſtellt. Indes kamen dieſe verſchiedenen Bauſtoffe einſt in der äußeren Erſcheinung des Gebäudes gar nicht zur Geltung, da alle Flächen einheitlich mit Putz überzogen waren, der dann noch durch Bemalung belebt wurde. Und zwar ſcheinen die unteren Flächen bis zur Traufhöhe, ſoweit nach den Spuren noch zu urteilen, mittels weiß aufgemalter, vorher durch Einritzen umriſſener Fugen gequadert geweſen zu ſein, während in den oberen Teilen der Flächen eine reichere, in architektoniſchen und maleriſchen Motiven aus Bogenfrieſen und großen Roſetten beſtehende Ausſchmückung Platz griff(Abb. 112). Beſſer als am Südgiebel iſt dieſe noch an dem unvollſtändigen
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Abb. 116. Lindow. Kloſter. Nordanſicht der Kloſterſchule.
Nordgiebel des Gebäudes an den eingeritzten Umriſſen zu erkennen. Winzige Farbenreſte deuten auf eine Ausführung vorherrſchend in Rot und Weiß. Das Ganze ſtellte ſich alſo durchaus als ein bemalter Putzbau dar, innerhalb deſſen nur die zweimal abgeſtuften, mit Grat- und Rundſtab ausgebildeten Backſteinportale am Nordende der Weſtſeite und das Maßwerk der Fenſter den Bauſtoff zeigten.
Das ſüdlich ſchräg gegenüber dem Konventbau belegene kleinere rechteckige, jetzt als Wohnhaus dienende Gebäude(Abb. 115 u. 116) iſt in feiner Anlage und Einrichtung eigenartig und ſelten. Soweit nach den vielfachen neueren Anderungen im Innern noch zu erſehen, war das Erdgeſchoß nur in zwei Räume geteilt. Der weſtliche von ihnen, der auf drei Seiten durch je ein großes Spitz bogenfenſter beleuchtet wurde und die verhältnismäßig bedeutende Höhe von 3, 82 m hat, kann, da an eine Kapelle nicht zu denken iſt, kaum etwas anderes als ein Schulzimmer geweſen ſein, da wahrſcheinlich dem Kloſter auch die Erziehung und Ausbildung der Töchter des gräflichen Hauſes und adliger Familien oblag. Sſtlich neben dem Schulzimmer finden wir eine geräumige Diele mit dem Haupteingang an der Nordſeite und einer kleinen