Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Lindow (Klofter). 131

Nebentür an der Hofſeite. Die jetzige, mehrfach umgewandelte, im übrigen barocke Holztreppe liegt vermutlich an alter Stelle in der Ecke rechts vom Eintretenden. Die niedrigen Stichbogenfenſter und die geringe Höhe von 2,76 m bezeichnen das Obergeſchoß als für Wohnzwecke beſtimmt; wir können annehmen, das es in eine Anzahl kleiner Schlafräume für einige, die Kloſterſchule beſuchende weibliche Zöglinge

Abb. 117. Lindow. Kloſter. Ziborium. Abb. 118. Lindow. Kloſter. Glashumpen.

zerfiel. Auch dies Gebäude iſt aus gemiſchtem Bauſtoff errichtet und größtenteils überputzt geweſen. Sein weſtwärts gerichteter Giebel iſt leider bis zur Unkenntlich­keit entſtellt und im oberen Teile ganz zerſtört.

Im Weſten des Kloſters außerhalb der Mauer ſteht auf freiem Felde etwas erhöht ein Scheunenbau aus verſchiedenem Bauſtoff, deſſen ſüdliche Hälfte noch mittelalterlich iſt. Sie mißt 9, 5* 16 m. Die ſüdwärts gerichtete Giebelſeite iſt mit drei hohen Spitzbogenblenden gegliedert. An den Langſeiten ſieht man oben etwa 15 em breite, vermauerte Schlitzfenſter, unten, größtenteils in der Erde ſteckend, im Oſten zwei, im Weſten ein Fenſter von unſicherer, vermutlich ſpitzer Bogenform mit Läuferumrahmung. Hieraus ſowie aus dem Sockel und den Verhältniſſen der Giebel­ſeite erſieht man, daß der Bau einſt freier über der Erde ſtand und unterkellert war.

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