Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Ruppin.

Linow.

Tinum, 4 km weſtlich von Rheinsberg . 1422 Einw., 824 ha.

Das Dorf, deſſen Pfarrer bereits 1320 urkundlich erſcheint(Riedel, Codex l, 482) wurde frühzeitig wüſt, ſo daß ſchon 1466 der gräfliche Jägermeiſter Neye mit der wüſten Feldmark belehnt wurde. Um 1525 ſtand Lynow das eine Jahr derHerrſchaft Ruppin , das andere den Gadow zu (Redorfers Landbuch im Geh. Staatsarchiv; Riedel, IV, 153). Auf Betreiben des Kurfürſten Friedrich III. wurden 1696 Schweizer reformierten Glaubens an­geſiedelt; freilich gedieh vor­erſt dieunkommliche, weil fo ablegene Kolonie ſehr wenig. Doch um 1800 zählte das dem Domänenamt Zech­ lin unterſtellte Dorf mit ſeinen 10 Bauern, 27 Büd­nern und 11 Einliegern 253 Einwohner(vgl. Brat­ring,Ruppin , S. 502).

Die kleine anſpruchs­loſe Saalkirche aus Fach­werk mit je drei Fenſtern auf den Langſeiten wurde um 1700 erbaut(Beck­manns Nachlaß) und 1775 inſtandgeſetzt(Ledeburſche Umfrage von 1842). Sie

Abb. 125. Lindow. Kanzel in der Stadtkirche. hat einen kurzen quadra­tiſchen Bretterturm mit Pyramidendach auf der Weſtſeite und eine angebaute Sakriſtei im Oſten; die Decke iſt glatt geputzt, die Emporen an drei Seiten find von ſchlichteſter Art. In der Wetter: fahne die Jahreszahl 1818. Die höchſt einfache Kanzel an der Oſtwand iſt von der Sakriſtei aus zu­gänglich.