Lindow(Stadt). 135
Der reformierten Gemeinde gehören zwei ſilberne Kelche. Der eine 23 cm hoch, 1698, einfach barock, mit Kurkrone und Zepter, der Fuß ſechsteilig. Der andere 21 em hoch, laut Kirchenrechnung 1691 angeſchafft, mit dem Monogramm Kurfürſt Friedrichs IM. und Umſchrift:„Soli deo gloria et laureato gratia.
Außerdem ſind noch vorhanden:
Eine meſſinggetriebene Taufſchüſſel, 44 em Durchm., mit dem Sündenfall, von einem Weinlaubfrieſe und einer dekorativen ſchwer deutbaren Inſchrift umgeben(Abb. 124).
Ein barockes Slgemälde— der auferſtehende Chriſtus erſcheint Maria Magdalena— 1, 30 m hoch, 0,85 m breit, auf der Empore.
Die vier Glocken ſind 1747 von Thiele in Berlin gegoſſen.
Außen an der Nordſeite der Kirche das Grabmal des preußiſchen Kriegsrats Hans Bogislav v. Below(F 1775), eine Obeliskenform mit Wappen am Sockel auf einem von zwei geſchweiften Konſolen getragenen Geſimsſtück.
Die Wohnhäuſer Abb. 122. Lindow. Stadtkirche von Nordoſten.
beſtanden früher aus Fach
werk mit Strohdach, erſt ſeit dem Brande von 1746 überwog das Ziegeldach. Nach dem Brande von 1803 entſtanden eine Anzahl Häuſer in der Breiten Straße und am Markt, die wie auch die Kloſtermühle den Charakter der damaligen Zeit tragen. Er zeigt ſich namentlich in Halbkreisfenſtern, flachen Rundbogenblenden um die Fenſter und ſchweren Stürzen in Flachgiebelform.