Ruppin.
Linow.
Das Dorf, deſſen Pfarrer bereits 1320 urkundlich erſcheint(Riedel, Codex l, 482) wurde frühzeitig wüſt, ſo daß ſchon 1466 der gräfliche Jägermeiſter Neye mit der wüſten Feldmark belehnt wurde. Um 1525 ſtand „Lynow“ das eine Jahr der„Herrſchaft Ruppin “, das andere den Gadow zu (Redorfers Landbuch im Geh. Staatsarchiv; Riedel, IV, 153). Auf Betreiben des Kurfürſten Friedrich III. wurden 1696 Schweizer reformierten Glaubens angeſiedelt; freilich gedieh vorerſt die„unkommliche, weil fo ablegene“ Kolonie ſehr wenig. Doch um 1800 zählte das dem Domänenamt Zech lin unterſtellte Dorf mit ſeinen 10 Bauern, 27 Büdnern und 11 Einliegern 253 Einwohner(vgl. Bratring,„Ruppin “, S. 502).
Die kleine anſpruchsloſe Saalkirche aus Fachwerk mit je drei Fenſtern auf den Langſeiten wurde um 1700 erbaut(Beckmanns Nachlaß) und 1775 inſtandgeſetzt(Ledeburſche Umfrage von 1842). Sie
Abb. 125. Lindow. Kanzel in der Stadtkirche. hat einen kurzen quadratiſchen Bretterturm mit Pyramidendach auf der Weſtſeite und eine angebaute Sakriſtei im Oſten; die Decke iſt glatt geputzt, die Emporen an drei Seiten find von ſchlichteſter Art. In der Wetter: fahne die Jahreszahl 1818. Die höchſt einfache Kanzel an der Oſtwand iſt von der Sakriſtei aus zugänglich.