Metzelthin— Molchow. 163
Ein gedecktes logenartiges Geſtühl in bäuerlichem Rokoko mit zwei gemalten Wappen an der Südſeite der Kirche. Taufe aus Holz mit gewundenen Säulchen als Fuß und an den Ecken. Ein ſchlichtes bronzenes Taufbecken ohne Verzierung, 48 em Durchm., von 1687. Kleiner gotiſcher Kelch der gebräuchlichſten Art, ſilbervergoldet, 15,6 em hoch, Fuß in Sechspaßform, am Schaft und Knauf dreimal Maria, Zwei Glocken. Die große 92 em Durchm., mit Inſchrift in gotiſchen Minuskeln am Halſe:„Ave Maria hilf got ut not“, dazwiſchen einige Brakteaten und undeutliche figürliche Darſtellungen; der Mittelbogen läuft auf dem Deckel in ſechs Kreuze aus. Die kleine Glocke 72 em Durchm., hat am Halsfrieſe einige undeutliche Minuskeln, dicht darunter ein Kreuz, dazwiſchen einige gleichfalls undeutliche kleine figürliche Darſtellungen.
Einfaches Gutshaus von 1793 (Schreiben im Turmknopf der Kirche). Bemerkenswert iſt die architektoniſche Ausgeſtaltung des Obergeſchoſſes(Abb. 151).
Das ehemalige Paſtorenhaus gegenüber der Kirche, ein einſtöckiger Fachwerkbau mit Strohdach, liegt mit dem abgewalmten Giebel nach der Straße. Hinter dem Eingang an der Langſeite liegen ein Vorplatz, dahinter die Küche mit zwei Rauchfängen und zwei Kammern, ſowie jederſeits zwei Stuben. Abb. 150. Metzelthin. Kanzelaltar in der Kirche.
Molchow.
Molchuow, Dorf 3 km nördlich von Altruppin . 204 Einw., 662 ha. Der Ort hat eine dem Rundling ähnliche Form.
1524 belehnte Joachim J. die Loe(Lohe) mit Abgaben— 3 Schilling, Hühner und Eier— zu„Molchgow“(Geh. Staatsarchiv, Rep. 78. 28, fol. 57). In Redorfers Landbuch von 1525 heißt es:„Malchow hatt 20 Hüben, darvon der Schulze 2 frey Huben“ (Geh. Staatsarchiv, fol. 19; vgl. Riedel, Codex IV , 159). Dem Kataſter von 1621 zufolge wohnten in„Molchow“ 13 Hüfner, die ſpäter dem Domänenamt Altruppin unterſtellt und auch dorthin eingepfarrt wurden. Die Loe erloſchen 1696.
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