Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
185
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Plänitz Protzen. 185

Rundbogenöffnung mit dieſer in Verbindung. Der quadratiſche, ſpitzbehelmte Dachreiter auf dem Weſtteil iſt vermutlich, nach einer Nachricht im Turmknopf, 1682 errichtet. (Die Jahreszahl 1894 in der Wetterfahne bezieht ſich anſcheinend auf eine Erneuerung des Helmes.) Ein breites Granitportal an der Südſeite ſteckt zum Teil im Boden und iſt vermauert, das rundbogige Weſtportal, ebenfalls aus Granit, iſt neuzeitliche Anderung. Die Fenſter ſind alle vergrößert und mit Stichbogen verſehen, von den alten Spitz­bogenfenſtern iſt nur noch eine Spur an der Südſeite des Chores erhalten, an die eine ſchlichte Gruft der Familie v. Kleiſt angebaut iſt. Im Schiff glatt verputzte Decke, im Weſten eine tiefe Orgelempore. Im Chor ein gratiges Kreuzgewölbe mit Stich und Buſen aus ſpäterer Zeit. 1912 wurde die Kirche ausgemalt.

Der hintere Teil des Chores iſt durch eine hölzerne Kanzelwand mit zwei Türen abgeſchloſſen; wie dieſe, ſo iſt auch die Kanzel in einfachen Barockformen gehalten, der Schalldeckel mit ſeinem kuppelförmigen Dachaufbau nicht ohne Reiz.

An der Nordſeite ſchließt ſich an die Kanzelwand ein längeres Geſtühl in Spätrenaiſſanceformen mit ausgeſchweiften Seitenwangen und einem baldachinartig vorſpringenden Deckbrett. Die Rückwand iſt durch acht Rundbogenblenden gegliedert.

Ein Taufengel auf dem Kirchenboden, ſehr ſchadhaft.

Abb. 171. Protzen. Kirche von Südoſten.