184 Ruppin.
Einige ältere Bauernhäuſer zeigen mit ihrem Hofe noch die fränkiſche Anlage. Der Giebel iſt nach der Straße gerichtet, der Eingang vom Hof, hinter dem Flur im Mittelteil die Küche, links und rechts von beiden je eine Stube und Kammer, von denen die zur Linken in dieſem Falle das Altenteil bilden(Abb. 170).
Abb. 170. Plänitz. Bauernhaus.
Protzen.
Protzen, Dorf 11 km ſüdweſtlich von Neuruppin . Landgem. 411 Einw., 958 ha, Gutsbez. 118 Einw., 345 ha.
Der Name iſt ſlawiſch, deutſch dagegen die Ausſtattung des Bauerndorfes, wie aus dem Mittelmärkiſchen Schoßkataſter von 1624 erhellt:„391 Huefe, über das die Herrſchafft 8S und der Pfarrer 2“(Geh. Staatsarchiv). Herr Johann, Pfarrer —„pferner“— in„Protzen“ wird bereits in einer Eintragung von 1324 im Plattenburger Kopialbuch genannt(Riedel, Codex I, 28). Über die 1524 mit Höfen und Gerechtſamen belehnten Gadow, ferner über die v. Quaſt und v. Kleiſt im 18. Jahrhundert geben Kopiare und Lehnsakten im Geheimen Staatsarchiv Aufſchluß(Rep. 78. 28, fol. 30 i. d., Rep. 22. 244; vgl. Riedel IV, 162); den Dreißigjährigen Krieg überdauerten laut Gottberger Kirchenbuch nur acht Menſchen. Im 19. Jahrhundert machten ſich die v. Drieberg anſäſſig, denen die Legde folgten(Berghaus, Landbuch II, 616). Patron war im Mittelalter das Havelberger Kapitel, heute Legde.
Feldſteinkirche des 13. Jahrhunderts mit quadratiſchem, eingezogenem Chor (Abb. 171). Das Turmhaus ſteht durch eine, faſt die ganze Breite der Kirche einnehmende