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ſymmetriſche Anlage, deren Achſe im Anklang an die Hofanlage des mittelalterlichen
Baues ſich vom Eingang an der Stadtſeite gegen den See richtete. Zu ihrer Durch
führung war es nötig, einen dem Südflügel in Abmeſſung und Gruppierung ent
ſprechenden Nordflügel zu errichten, wobei ſelbſt das Motiv des runden Abſchlußturmes beibehalten wurde).
Zur Verbindung der Flügelenden an der Seeſeite fügte ihnen Knobelsdorff nach Beſeitigung des Treppentürmchens am Südflügel ganz kurze zweigeſchoſſige Vorbauten an, die er
mit einer im Geſamt
bilde höchſt reizvoll wir
kenden Galerie verband
(Abb. 205). Das ganze
Schloß erhielt nach dem
damaligen Brauche einen ockergelben Anſtrich.
;. 1 ordnung der Räume im
. Innern führte Knobels
dorff neue Geſichtspunkte
ein. Kemmeter hatte in
dem älteren Südflügel
die Zimmerfluchten der
äußeren und der Hof—
ſeite noch unmittelbar
. aneinanderſtoßen laſſen,
Abb. 207. Rheinsberg. Schloß. Brüſtungsgitter im Obergeſchoß. der neue, mit der franzö ſiſchen
Bauweiſe ſchon
mehr vertraute Bauleiter führte längs der Hofſeite einen bequemen Verbindungs
gang(Korridor) vom Vorſaal am Südende des Oſtflügels bis zum Vorzimmer
des Konzertſaales am Weſtende des Nordflügels herum. Das Treppenhaus
legte er erheblich geräumiger an und zog zu dieſem Zwecke das Mittelriſalit
Auf Grund der Knobelsdorffſchen Zeichnung(Abb. 201) und feiner perſpektiviſchen Aufrißſkizze im Beſitz von Paul Seidel(vgl. S. 232 Anm.) ſowie des jetzigen Beſtandes kommt man zu dem Ergebnis, daß der alte Turm nicht, wie Hennert behauptet, um ein Geſchoß erhöht wurde, ſondern daß Knobelsdorff urſprünglich ſein Hauptgeſims ein Stockwerk tiefer geplant hatte, ſein darüber entworfenes Attikageſchoß aber das jetzige oberſte iſt und ſchon bei Kemmeter und früher beſtanden hat.