Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
230
Einzelbild herunterladen

230 Ruppin.

ſymmetriſche Anlage, deren Achſe im Anklang an die Hofanlage des mittelalterlichen

Baues ſich vom Eingang an der Stadtſeite gegen den See richtete. Zu ihrer Durch­

führung war es nötig, einen dem Südflügel in Abmeſſung und Gruppierung ent­

ſprechenden Nordflügel zu errichten, wobei ſelbſt das Motiv des runden Ab­ſchlußturmes beibehalten wurde).

Zur Verbindung der Flügelenden an der Seeſeite fügte ihnen Knobelsdorff nach Be­ſeitigung des Treppen­türmchens am Südflügel ganz kurze zweigeſchoſſige Vorbauten an, die er

mit einer im Geſamt­

bilde höchſt reizvoll wir­

kenden Galerie verband

(Abb. 205). Das ganze

Schloß erhielt nach dem

damaligen Brauche einen ockergelben Anſtrich.

;. 1 ordnung der Räume im

. Innern führte Knobels­

dorff neue Geſichtspunkte

ein. Kemmeter hatte in

dem älteren Südflügel

die Zimmerfluchten der

äußeren und der Hof

ſeite noch unmittelbar

. aneinanderſtoßen laſſen,

Abb. 207. Rheinsberg. Schloß. Brüſtungsgitter im Obergeſchoß. der neue, mit der franzö­ ſiſchen

Bauweiſe ſchon

mehr vertraute Bauleiter führte längs der Hofſeite einen bequemen Verbindungs­

gang(Korridor) vom Vorſaal am Südende des Oſtflügels bis zum Vorzimmer

des Konzertſaales am Weſtende des Nordflügels herum. Das Treppenhaus

legte er erheblich geräumiger an und zog zu dieſem Zwecke das Mittelriſalit

Auf Grund der Knobelsdorffſchen Zeichnung(Abb. 201) und feiner perſpektiviſchen Aufrißſkizze im Beſitz von Paul Seidel(vgl. S. 232 Anm.) ſowie des jetzigen Beſtandes kommt man zu dem Ergebnis, daß der alte Turm nicht, wie Hennert behauptet, um ein Geſchoß erhöht wurde, ſondern daß Knobelsdorff urſprünglich ſein Hauptgeſims ein Stockwerk tiefer geplant hatte, ſein darüber entworfenes Attikageſchoß aber das jetzige oberſte iſt und ſchon bei Kemmeter und früher beſtanden hat.