um zwölf Fuß in den Hof vor(tennert, S. 7 ff). Dem bisherigen Mangel an einem größeren Saale half er durch den oben genannten, das Weſtende des Nordflügels einnehmenden Konzertſaal ab. Andere von dem jetzigen Beſtande } abweichende Einzelzüge der Raumanordnung zeigen ſich in einem kleinen, in Bleiſtift gezeichneten Grundriſſe, der in einem Skizzenbuche aus jener Zeit im Hohenzollernmuſeum enthalten iſt, das von Seidel(Jahrb. d. preuß. Kunſtſamml., Bd. 9, S. 113 f.) wohl mit Recht Knobelsdorff zugeſchrieben.
wird. Darin erſcheint z. B. unmittelbar
neben dem alten Südturm ein quer
durch den Flügel greifender Saal, ferner
in der Ecke, wo Oſt⸗ und Südflügel zu
ſammenſtoßen, eine größere Treppen
anlage, überdies iſt die Zimmerver
teilung an mehreren Stellen enger als
die heutige. Es muß dahingeſtellt
bleiben, inwieweit dieſe Abweichungen
auf Knobelsdorff oder Kemmeter oder
gar auf den alten Beſtand vor des
Kronprinzen Zeit zurückzuführen ſind;
jedenfalls iſt dieſer Hrundriß der alteſe Mette,
ſitzen, und zeigt ſeine Anordnungen um 1740.
Die techniſche Ausführung des Nordflügels war nicht ohne Schwierig: keiten zu bewerkſtelligen, da er, wie das Nordende des Oſtflügels, auf den einſtigen Schloßgraben zu ſtehen kam und für ſeine Fundierung ein Pfahlroſt nötig Abb. 208. wurde. Die Belaſtung der Fundamente Rheinsberg . Schloß. Ausſchnitt von der Galerie. ſuchte man ſtreckenweiſe dadurch zu vermindern, daß man die Außenmauern als verblendete Fachwerkwände ausführte (Abb. 206).
Für die architektoniſche Ausbildung im einzelnen war Knobelsdorff zwar im weſentlichen an die von Kemmeter bereits geſchaffenen Gliederungen und Motive gebunden, konnte jedoch noch ſelbſt an der Hoffront des Mittelbaus, den er eingerüſtet vorfand, ſeinen in franzoöſiſcher Schule gebildeten Geſchmack offenbaren. Ohne irgend welche größere Bereicherung gelang es ihm durch fein abgeſtimmte Verhältniſſe, einheitliche Durchführung von breiten Liſenen durch alle Geſchoſſe und von Quaderſchichten im Erdgeſchoß, durch die bedeutſamen Rundbogenfenſter der oberen Treppenhalle, die Verweiſung der Mezzaninfenſter in den mit Konſolen beſetzten Hauptgeſimsfries und deſſen Bekrönung durch eine Attika mit figuralem Schmuck von Glume,