dem ſtark vorſpringenden Mittel: riſalit eine höchſt anziehende Wirkung und die Bedeutung zu geben, die ihm als Hintergrund der Kolonnade und Hauptſtück der Seeanſicht zu­kam(Abb. 205). Beſonders beach: tenswert iſt dabei die ſorgfältige Überlegung der Wirkung, die den Künſtler z. B. dazu führte, den drei großen Rundbogenfenſtern ſchräg­geſtellte Gewände zu geben, um die Mauer ſtärker und monumentaler erſcheinen zu laſſen. Am Nord— flügel machte ſich Knobelsdorff an der Hofſeite von der gegebenen Aus­bildung des Südflügels inſoweit frei, als er die notwendigen Kellerfenſter mit den niedrigeren des Erdgeſchoſſes zuſammenzog und die Obergeſchoß­fenſter im Sinne der franzöſiſchen Architektur bis zum Fußboden herab­führte und zum Teil mit balkonartigen Austritten verſah, welche reizvoll geſchwungene Brüſtungsgitter ab: ſchließen(Abb. 207). Die zierliche Verbindungsgalerie der Flügel unter­ſtützte er durch Säulenpaare mit fein gezeichneten Kompoſitkapitellen und bekrönte die Poſtamente des oberen Ganges mit Vaſen und Puttengrup­pen von Glume)(Abb. 208). Erſt unter dem Prinzen Abb. 209. Rheinsberg. Schloß. Herme im Oberfur Heinrich wurden dem Schloſſe des Oſtflügels. die beiden anſchließenden, an (Ausſchnitt aus einer Aufnahme der Kgl. Meßbildanſtalt.) den Enden der Stadtfront ent­ſpringenden Eckbauten von zweiund­Eine perſpektiviſche Aufrißſkizie Knobelsdorffi, im Beſitz von Paul Seidel, welche das Schloß von Nordweſten geſehen darſtellt, kennzeichnet ſich als erſte, noch unausgereifte Idee für den Ausbau der Kemmeterſchen Anlage, n. a. durch die geringere Höhe der Kolonnade und die viel größere ihres Unterbaus, der durch eine Reihe gequaderter Rundbogenarkaden gegliedert iſt, ſowie durch Rund—

bogentüren, welche dieſen Arkaden entſprechend am Fuße der Türme ſitzen. Auch die von Knobelsdorff ſpäter ausgeführten gehäuſeartigen Umrahmungen der unteren Turmfenſter fehlen noch in der Skizze.