Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
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Rheinsberg (Schloß, innere Ausſtattung).

lichem Hintergrunde. Ein grauer Marmorkamin (Abb. 215). An den Wänden ſieben Handzeich­nungen des Prinzen Heinrich.

Der Raum in der Südweſtecke des Süd­flügels, von Hennert(S. 149) als Galerie bezeichnet, hat ſchlichtgraue Wände mit ſparſam vergoldetem Leiſtenwerk. Ein größerer Kamin aus rotem Marmor noch in Barockformen(Abb. 216). An den Wänden ſieben Bildniſſe von Pesne , unter denen das Friedrichs des Großen im Alter von 20 Jahren be­ſonders hervorzuheben iſt.

Der daranſtoßende kleine Nebenraum diente dem Kronprinzen vielleicht als Bücherraum.

Er vermittelt den Zugang zu dem kreis­runden Arbeitszimmer des Kronprinzen im ſüdlichen Turm(Abb. 217). Das Deckengemälde von Pesne (Abb. 218) ſtellt Minerva dar, um­geben von Putten mit den Symbolen von Wiſſen­ſchaften, Künſten, Zeit und Raum und einem aufgeſchlagenen Buche, in welches die Namen Horaz und Voltaire eingetragen ſind. Über den Stichbogenniſchen der Fenſter und Tür vergoldete Schnitzereien mit den Attributen verſchiedener Wiſſenſchaften und Künſte. In der Mitte des Raumes ein zierlicher, ganz vergoldeter Schreibtiſch mit geſchweiften Füßen und verſtellbarer Schreib­platte. Drei Sitzbänke mit geſchnitzten, verſilberten Seitenwangen in den Fenſterniſchen dienten dem Kronprinzen zur Unterbringung einer Hand­bibliothek.

Über die jetzt durch ein Satteldach abge­wäſſerte Terraſſe des Säulengangs gelangte man in den Nordflügel, und zwar zunächſt in das Turmz immer. Es hat drei Rundbogenfenſter und eine Tür in ſchlichter Niſchenumrahmung, welche oben durch Attribute des Bacchus in vergoldetem Relief geſchmückt ſind. Das Deckengemälde von Pesne ſtellt Ganymed und Venus dar. Im Nord­weſten ein grauer Marmorkamin(Abb. 219) in etwas derber noch zum Barock hinneigender Form. Die Fenſter ſind mit reichem Brüſtungsgitter ver­ſehen(Abb. 207 unten).

N f J

Abb. 2114. Rheinsberg . Schloß. Wand­malerei im Schlafzimmer des Prinzen Heinrich.