Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
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238 Ruppin.

die Bibliothek des Prinzen lag, iſt durch eine korinthiſche Säulenſtellung ein Vorraum

abgetrennt. Der hintere Teil des Raumes enthält das Himmelbett des Prinzen

(Abb. 213). Sein großgemuſterter Seidenſtoff ö. als Wandbeſpannung über einer niedrigen Täfelung wie­der. Die Wand⸗ und Deckenmalerei des Vor­raums iſt bemerkenswert durch den zierlichen Maß­ſtab der Einzelheiten und die raffaeliſtiſche Grazie in den Rankenzügen der Füllungen(Abb. 214), die von ſchmalen, pla­ſtiſch gemalten figürlichen Darſtellungen unterbro­chen ſind. Vor dem grauen Marmorkamine von ſchlichteſter Faſſung ſteht ein Kaminſchirm mit geſchnitztem, vergoldetem Rahmen, gekrönt von zwei gekreuzten Fackeln. Auf dem Kamin zwei blau bemalte Porzellangefäße in Büchſenform.

In dem dreifen­ſtrigen Raum weſt­lich vom Schlafzimmer zeigt die Dekoration der Wände und Decke ähn­lichen Charakter wie

. im Schlafzimmer ſelbſt. Abb. 213. Rheinsberg. Schloß. Schlafzimmer des Prinzen Heinrich. Auf den Geſimſen über den Türen tummeln ſich kräftige, vergoldete Putten mit Blumengirlanden. Sie rühren anſcheinend von der urſprünglichen Zimmerdekoration her. Der Kamin iſt aus ſchön gezeichnetem weißen Marmor; ſein Schirm enthält eine Griſaillemalerei auf weißem Seidenſtoff. Von den drei Bildniſſen ſtellen zwei die Eltern Friedrichs des Großen dar, eines den Prinzen Adolf Friedrich von Schweden, ſämtlich von Pesne . Das Zimmer daneben hat ſchlicht roſa gefärbte Wandbekleidung. Decken­roſette in Rokoko. Zwei von Dubuiſſon gemalte Supraporten: Stilleben aus ver­ſchiedenen Gefäßen, Frucht- und Blumengirlanden, Vögeln und Affen vor landſchaft­