Ruppin.
Das von der Treppe zum Spiegelſaal führende Vorzimmer hat reiche Rokokoſchnitzerei an den Holztüren, vergoldetes Ornament auf hellem Grunde, in den Füllungen mythologiſche Gegenſtände in Gruppen von zwei Figuren(Abb. 2214). In der Nordweſtecke ein Marmorkamin, darüber und am Fenſterpfeiler Spiegel in ge: ſchnitzten Rokokogoldrahmen. Die Deckenmalerei von Pesne ſtellt eine Gruppe von Putten mit Tauben auf Wolken dar. Nach Hennert(S. 23) befanden ſich hier zwei
Gemälde von Knobelsdorff , die ein Feſt von Bauern und Schäfern vorſtellten. Die Spuren der Felder ſind noch ſichtbar.
Die drei zuletzt beſchriebenen Räume ſind noch in ihrem urſprünglichen Zuſtande.
An der Nordſeite des Nordflügels liegen drei Zimmer, die nach Hennert(S. 28) erſt 1762 ihre gegenwärtige Ausſtattung erhielten und für die Prinzeſſin Amalie beſtimmt waren.
Die Wände des erſten, nächſt dem Spiegelſaal belegenen, an den beiden Südecken abgeſchrägten Raumes ſind mit gemuſtertem roten Seidenſtoff in reich geſchnitztem Leiſtenwerk überſpannt. Im Südweſten ein grauer Marmorkamin mit Spiegelfeld. Über den ſchlicht gehaltenen Türen mit abgerundeten Ecken geſchnitzte vergoldete Supraporten. Die Decke mit kreisrundem Mittelfeld und vergoldeter Mittelroſette in ſtrahlenförmiger Anordnung.