Im nächſten Zimmer enthalten die Füllungen der Wände chineſiſche Goldmalerei auf rotem Grunde. Decke mit vergoldeter Stuckroſette im Rokailleſtil. Die Supraporten zeigen phantaſtiſche Vögel in erhabener Arbeit(Abb. 222), der Kamin in der Südoſtecke aus weißem Marmor einen goldumrahmten Spiegel. Die von Hennert(S. 28) erwähnten Konſolen für große chineſiſche Vaſen fehlen, haben aber Spuren ihrer Befeſtigung hinterlaſſen.
Im Schlafzimmer grüner gemuſterter Seidendamaſt über einer niedrigen Täfelung an den Wänden, ein grauer Marmorkamin in der Südweſtecke, eine vergoldete Stuckroſette an der Decke und vergoldetes Schnitzwerk an und über den Türen, um das Spiegelfeld des Kamins ſowie um die Korbbogenöffnung nach dem anſtoßenden ſüdlichen Vorraum.
Südwärts anſchließend Puderkammer und Waſchzimmer mit Fenſter nach dem Flur.
Der vorſpringende Pavillonanbau im Nordoſten enthält verſchiedene Zimmer mit einer einfachen und ſpäteren Ausſtattung, von welcher nur die Deckenmalereien und Tapeten im Empireſtil bemerkenswert ſind.
Der entſprechende Anbau am Südende des Hauptbaues umſchließt einen durch eine Kom⸗ Abb. 219. Rheinsberg . Schloß. Marmorkamin. poſitſäulenſtellung in zwei Hälften geteilten Raum, der einſt dem Prinzen Heinrich als Bibliothek diente. Die einfache Tapetenmalerei der Wände(grüne Flächen mit weißer antikiſierender Bordüre) ſowie die nicht bedeutende etwas ſteife ornamentale Deckenmalerei ſtammen aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Das Geſims des ſchlichten weißen Marmorkamins aus der Empirezeit ſchmücken ſechs kleine engliſche Steingutvaſen verſchiedener Form mit vergoldetem Dekor und kleinen Figurenmedaillons. Die bei Hennert(S. 18) erwähnte Einrichtung der Bibliothek iſt nicht mehr vorhanden.
B. Erdgeſchoß. Das ſüdliche Turminnere im Erdgeſchoß und der zus nächſt anſtoßende kleine Raum enthalten Gewölbe, die wohl noch vom urſprünglichen Bau des Schloſſes ſtammen. An der Südſeite folgt dann ein Raum von gleich einfacher Ausſtattung mit Sandſteinkamin in der Nordweſtecke.
Daran ſchließen ſich oſtwärts zwei ſogenannte Grottenzimmer, deren Wände 1771 von Reklam bemalt wurden. Die Malereien täuſchen in dem kleineren der beiden Räume, der ein gratiges Kreuzgewölbe enthält, eine ruinenhafte mit gelbem
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