Marmor bekleidete Wandarchitektur vor, in deren Wandflächen ſcheinbar antike figürliche Reliefs eingelaſſen ſind, während eine gemalte Niſche an der Nordwand einen freien Durchblick in eine bewaldete Landſchaft gewährt, vor welcher eine Bacchantin als freiſtehende vollrunde Marmorfigur dargeſtellt iſt. Der größere der beiden Räume, ebenfalls gewölbt, ſucht durch ſeine Wandmalerei eine Felſengrotte vorzutäuſchen mit verſchiedenen Durchblicken auf den Waſſerfall aus dem Tempel der Veſta in Tivoli. Auch die Malereien auf den Füllungen der Türen dieſer beiden Räume paſſen ſich den Gegenſtänden der Wandmalerei an.
Hieran ſchließt ſich in der Mitte des Südflügels der Billardſaal. Der durch einen ſtarken Bogen in zwei Hälften geteilte Raum iſt mit zwei gratigen Kreuzgewölben überdeckt. Gewölbe, Bögen und Wandflächen ſind mit Stuckmarmor von gelblichem Ton bekleidet. Der graue Marmorkamin trägt auf ſeinem barocken Aufſatze eine große Vaſe mit einer Puttengruppe aus Stuck (Abb. 223). Die Bogenfelder über den Türen ſchmücken vergoldete Stuckreliefs.
Es folgen Zimmer des Prinzen Heinrich, nämlich:
Ein Gartenzimmer; die Tapete Handmalerei im japaniſchen Stil mit Vögeln in zierlichem Buſchwerk(Abb. 224). Verwandten Charakter haben die Supraporten mit Blumen und Vögeln. Ein einfacher Kamin aus rotem Marmor und eine einfache Glaskrone.
Abb. 223. Rheinsberg. Schloß. Kamin im Billardſaal.