Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Rohrtack Rüthnick. 263

Vor der Reformation gehörteRutenigk dem Kloſter Lindow , ſpäter wurde es dem Domänenamt Lindow , dann Oranienburg unterſtellt(Geh. Staatsarchiv, Redorfers Landbuch, fol. 23 i. d.; Lindower Erbregiſter von 1574); das Patronat kam an den Landesherrn. Im Jahre 1678 lagen in­

folge des Dreißigjährigen Krieges 11 Höfe

wüſt; doch um 1800 wohnten hier wieder

ein Lehnſchulze, 17 Bauern und 8 Koſ⸗

ſäten, insgeſamt 340 Menſchen.

Die im Jahre 1805 als Putz­bau in Saalform mit einem von unten auf maſſiven Weſtturm errich tete Kirche hat nur auf jeder Lang­ſeite fünf große Rundbogenfenſter(Back­ſteinformat 26* 13 X 6,5 em); die Oſtwand iſt ganz geſchloſſen, auch fehlt ein Weſtportal, die Tür liegt vielmehr in der Mitte der Nordſeite. Die äußere Architektur beſteht am Schiff wie am Turm in breiten Liſenen, die mit dem Motiv eines ſehr flachen Rundbogenfrieſes in eigenartiger Weiſe verbunden ſind. Der im Jahre 1819 nach einem Brande wiederhergeſtellte Turm dient im Erdgeſchoß als Bahren­kammer. Im Innern der Kirche ziehen ſich außer der Orgelempore im Weſten zwei tiefe Emporenanlagen faſt ganz an beiden Langſeiten hin. An dem Entwurf der Kirche ſoll Schinkel teil­haben. Der Aufbau des Kanzelaltars und die Emporen halten ſich in verein­fachten ſpäten Barockformen. An den Altarſchranken und der nördlichen Ein⸗ Abb. 240. Rönnebeck. Grundriß und Anſicht gangstür miſchen ſich ſchon unreife ro⸗ der Kirche von Nordoſten. mantiſche Motive, vermutlich aus der Zeit der Wiederherſtellung des Turmes(1819) in die ſonſtigen Formen der inneren Einrichtung. Von dieſer ſind nur noch bemerkenswert: Ein Kelch, meſſingverſilbert, 24 em hoch, in einer für die Erbauungsart der Kirche bezeichnenden Form(Abb. 242 rechts).

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