262 Ruppin.
Die im Jahre 1892 faſt ganz hergeſtellte Feldſteinkirche ſteht mit den Umfaſſungsmauern des Schiffes und des einſeitig eingezogenen Chores auf den Reſten der alten aus dem 14. Jahrhundert, von denen im Schiff noch etwa eine Schicht
über Sockel, im Chor größere Teile erhalten find. Die Choreinziehung auf der Südſeite beträgt 1,5 m. Der Turm aus Backſtein iſt nach einem Entwurf von Prüfer 1892 hinzugefügt. Von der alten Einrichtung ſind anzuführen:. Ein kleiner gotiſcher Kelch, ſilberver— goldet, 17 em hoch. Dem Fuß in Sechspaß— form iſt ein kleines Kruzifix in Relief als Signakulum aufgelegt, gegenüber ein Dreieckſchild, worauf 4 und Q mit dem Monogramm Chriſti vereinigt ſind(vermutlich aus der Zeit der Herſtellung 1888). Der Knauf iſt mit ſechs quadratiſchen Zapfen verziert, über und unter ihm am ſechseckigen Schaft gotiſche Minuskeln in z. T. ſinnloſer Anordnung. Auf dem Rande der zugehörigen Patene iſt in einem Kreiſe eine ſegnende Hand vor einer ornamentierten Kreuzform eingraviert.
Ein Kelch, Silber, teilweiſe vergoldet, 24 em hoch, 1760. Dazu eine Patene, beide mit Stifterwappen.
Ein einfacher Zinnkelch von 1660.
Zwei gedrungene Zinnleuchter in Baluſterform, 36 em hoch, von 1677.
Abb. 239. Die Glocken ſind 1872 von Charles Rheinsberg. Vaſe im Park. Collier in Berlin umgegoſſen.
Rüthnick , Dorf 10 km ſuüdlich von Lindow . 432 Einw., Landgem. 1763, Gutsbez.(Königl. Forſt) 2385 ha.
Im Zuſammenhang mit den von Mecklenburgern verübten Landbeſchädigungen wird„Rutenick“ 1422 erwähnt(Geh. Staatsarchiv, Rep. 37. 1 a; Riedel B. IV, 42). Die Ausſtattung von„Reutenick“ mit 58 bäuerlichen und 4 Pfarrhufen, bezeugt durch das Schoßkataſter von 1624 im Staatsarchiv, erfolgte durch die Siedler im 13. Jahrhundert. Ein für die Wälder beſtellter Heidereuter wird 1525 erwähnt.