Abb. 243. Altruppin. Anſicht der Stadt aus Merians Topographie.
Alt⸗Ruppin Altruppim. Stadt, 1861 Einw., 1240 ha.
Geſchichte.
Quellen. Im Städtchen ſelbſt haben ſich keinerlei Archivalien von Bedeutung erhalten. Die hauptſächlich in Betracht kommenden Akten u. ſ. f. liegen im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin . Rep. 78. III. R. 53: der„Kietzkrug“ u. a. m., 16. bis 18. Jahrhundert; Rep. 47. I, 2 M. A. 274 und 47. 15 MA 136: kirchliche Angelegenheiten, z. B. Bericht von 1713 über den Zuſtand der Kirche. Prov. Brdbg., Rep. 7, Amt Ruppin : Akten vornehmlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert; Regiſter über Einnahmen und Ausgaben beginnend 1586; Inventare der Vorwerke:„Domanialig“(3. B. Anbau der wüſten Feldmark Königſtädt 1698— 1771);„Eceleſiaſtica“ 3. B. Lindow: Wiederbeſetzung des durch Abſterben des Fräulein v. Bredow erledigten Dominats durch Fräulein v. Geuſau 1781— 1790); Rep. 92. Beckmanns Nachlaß, Topogr. C. 35. Potsdamer Regierung: Regiſter von 1590.
Literatur. Vornehmlich Riedel, Codex IV , 462 ff. I, 483 u. a. a4. O., Bratrings„Ruppin“ (S. 3805) und Beſchreibung der Mark II, 40 f., daneben Berghaus, Landbuch Il, 4 und Riehl und Scheu,„Die Mark Brandenburg“, S. 235; vgl. auch Krabbo, Regeſten der Markgrafen von Brandenburg (1910 seq.), z. B. S. 143.— Wappen vgl. Hupp, Wappen und Siegel deutſcher Städte, I, 1, 30.
Das Wappen zeigt einen Adler mit dem Kreuze— vielleicht ein Hinweis darauf, daß die alten Landesherren, die Grafen von Arnſtein(— Adlerſtein), die im Wappen den Adler führten, hier das Kreuz aufpflanzten. Etwa zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbauten fie eine Burg an der Stelle, wo die ſich nordſüdlich meilenweit hinziehende Seenkette ſich leicht überſchreiten läßt; der 1256 geſtorbene Graf Gebhard war vermutlich Burgherr, als die Markgrafen Johann und Otto am 6. Januar 1238 zu„Rapin“ urkundeten. Die Slawen, an die der mit Reppen gleichlautende Name(wohl von repa= Rübe oder von tſchech. rypati= aufwühlen herzuleiten) erinnert, hatten hier ſchon eine Siedlung, wie ſich aus dem Vorhandenſein eines Kietzes ergibt. Neben dieſen Fiſchern ließen ſich nun allerhand Burgmannen, Handwerker ſowie„bei der Reſidenz Nahrung ſuchende“ Leute, wie Beckmann ſich ausdrückt, nieder. Das ſo entſtehende Städtchen, für das ſich um 1250 nach der Begründung Neuruppins der Name Altruppin einbürgerte und deſſen Feldmark nur 31 Hufen, darunter 7 Pfarrhufen, zählte, blieb drei Jahrhunderte hindurch im