Banzendorf.
Als um 1420 mecklenburgiſche Ritter, die Blücher, Feldberg u. a. m., das „Kloſtergut to Lindow“ verwüſteten, wurde der Schulze von„Banezendorpp“ totgeſchoſſen(Aufſtellung von 1423 im Geh. Staatsarchiv, Rep. 37. Ja; vgl. Riedel, Codex B. IV, 445). Schon zur Zeit der deutſchen Koloniſation war das Dorf mit den durch das Schoßkataſter von 1624 bezeugten 31 Hufen, darunter 2 Pfarrhufen, ausgeſtattet worden. Die 17 Bauern und? Koſſäten leiſteten an das Kloſter Lindow Abgaben, ſpäter, um 1800, an das Domänenamt Zechlin. Die kirchlichen Verhältniſſe beleuchtet ein Protokoll von 1540:„Collatores das Capittel zu Lindow ,.. hat bei 80 Communicanten“(Urkunde von 1530, Riedel IV, 453; Vll, 277). Das Patronat
kam darauf an den Landesherrn.
Kleine überputzte Feldſteinkirche in Saalform mit quadratiſchem Weſtturm. Die Fenſter barock, im Stichbogen geſchloſſen. Der Oſtgiebel iſt durch halbrunde geputzte Leiſten gegliedert, zwiſchen denen oben zwei Fenſter und unten drei kleine Niſchen mit Halbrundbogen eingefügt ſind; in der Wetterfahne die Jahreszahl 1640. Auf der Südſeite eine kleine Fachwerkvorhalle mit dem einzigen Eingang. Eine kleine niedrige Seitentür aus Backſtein auf der Nordſeite nahe dem Altar gehört vielleicht zu einem früheren Anbau(Gruft?). Der Turm iſt von unten auf aus Fachwerk, mit Brettern verſchalt, und endigt in ſtumpfem Pyramidendach; in der Wetterfahne
die Jahreszahl 1691. Von der Straße führt eine breite Spitzbogentür aus Feldſtein auf den Friedhof(Abb. ſiehe oben).. Kanzelaltar, derbe Barockarbeit. Zwei gewundene Säulen tragen den kronenförmigen Schalldeckel, auch die Ecken der Kanzel find mit gewundenen Säulchen beſetzt. Das ſeitliche Ornament flach, breit und etwas handwerksmäßig behandelt. Laut Inſchrift auf der Rückſeite 1718 vom Tiſchler Georg Kleiſt in Granſee gefertigt.
Kunſtdenkm. d. Prov. Brdbg. J. 3. Ruppin. 1