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Eingang in der Mitte der Frontſeite durch einen Kuppel bau ausgezeichnet iſt(Abb. 264), der mit dem flachen Altarausbau in der Mitte der rückwärtigen Langſeite die kurze Mittelachſe des querliegenden Bauwerks betont. Sie hat infolgedeſſen ſo wenig Tiefe, daß der durch den Haupteingang Eintretende ſchon nahe vor dem Altare ſteht. Das ſtimmungsloſe, wenig feierlich wirkende Innere der Kirche iſt ringsum durch hölzerne Emporen in zwei Stockwerken übereinander kolumbarienartig umkleidet. Dem Altar
Abb. 265. Neuruppin. Inneres der Pfarrkirche.
gegenüber, über dem Eingang, iſt die untere Empore bis zur Tonne durchgeführt und bildet eine von zwei joniſchen Säulen geteilte Loge, deren Brüſtung ſegmentförmig ausgebogen iſt. Der Kirchenraum iſt der ganzen Länge nach mit einer glatten hölzernen Tonne überdeckt(Abb. 265). Die Kuppel kommt darin nicht zur Erſcheinung, vielmehr iſt der Raum unter ihr, abgeſehen von zwei engen ſteilen Em— porentreppen, gänzlich unbenutzt und von unten an mit Fachwerkkonſtruktion erfüllt; im Außeren iſt ſie gewaltſam in die Höhe gereckt und endigt mit einer übergroßen viereckigen Laterne. Das Hauptportal am Kuppelbau iſt von einer hohen AÜdikula überragt, deren Flachgiebel und Gebälk von zwei joniſchen Pilaſtern getragen werden (Abb. 266); das Relief über ihm ſtellt Moſes mit den Geſetzestafeln dar. Über den gleichfalls von Pilaſtern begleiteten Nebenportalen im Süden und Norden(Abb. 267)